Unbekannte haben am Wochenende in Worms-Neuhausen ein Hochhaus und ein Auto mit Nazi-Symbolen beschmiert. Wie der SWR berichtet, wohnt in dem Haus auch der Sohn eines kürzlich verstorbenen Holocaust-Überlebenden.
Bewohner des achtstöckigen Hauses hatten am Sonntagmorgen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizei ermittelt wegen einer politisch motivierten Straftat. Außer der Hauswand wurde auch ein Kleintransporter mit einem Hakenkreuz beschmiert, der vor dem Haus stand.
Der Transporter gehört laut SWR Stefan Köcher, dessen gleichnamiger Vater Mitte Dezember im Alter von 88 Jahren gestorben war. Köcher senior war der letzte Holocaust-Überlebende aus Worms. Er war mit vier Jahren von den Nazis verschleppt und in ein Konzentrationslager gebracht worden. Nach seiner Befreiung lebte er weiter in Worms und setzte sich sehr für die Erinnerungskultur in der Stadt ein.
Wie die Polizei und Köcher junior gegenüber dem SWR erklärten, gibt es in dem Haus seit Jahren einen Nachbarschaftsstreit. Ein mittlerweile ausgezogener Bewohner könnte nach Ansicht der Wohngemeinschaft hinter den Schmierereien stecken. Beweise dafür lägen der Polizei aber nicht vor, so eine Sprecherin. Die Ermittlungen gingen daher in alle Richtungen.