Seit der Premiere im Jahr 1933 trägt das traditionelle Wormser Backfischfest seinen Namen. Doch nun hat die Stadt überraschend bekanntgegeben, dass er geändert wird. Schon 2025 soll das Volksfest demnach „Backvischfest“ heißen, aus dem „f“ am Anfang der zweiten Silbe wird also ein „v“.
Was mit der Namensänderung bewirkt werden soll
Doch wozu die Namensänderung? Stellvertretend für die Verantwortlichen aus Stadt sowie Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG) Worms gaben der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) und Matthias Merkel aus der KVG-Presseabteilung dazu am Montagabend kurzfristig eine Pressekonferenz im Rathaus. Dabei erklärten sie, man wolle die Traditionsveranstaltung an den Zeitgeist anpassen.
„Immer mehr Menschen verzichten heutzutage auf Fleisch und Fisch“, so Merkel. „Wir wollten einerseits die Ursprünge des Fests in guter Erinnerung behalten. Andererseits war es uns wichtig, auch vegane Mitbürger weiterhin anzusprechen. Auch sie sollten sich mit dem Fest identifizieren können.“
Letztlich habe man sich darum an Namen für vegane Lebensmittelprodukte inspiriert, die ebenfalls oft ähnlich heißen wie ihr nicht-veganes Pendant. Meist wird dann auch nur ein Buchsabe getauscht. „Backvischfest schien uns eine ideale Lösung zu sein“, erklärte Kessel.
Was sonst noch geändert wird
Passend dazu solle der neue Name nicht die einzige Änderung bleiben, so KVG-Pessesprecher Merkel. In Zukunft werde dem Oberbürgermeister im Tausch gegen den Stadtschlüssel nicht nur eine Fischplatte überreicht, sondern auch eine mit veganen Speisen, die an Fisch erinnern sollen. Man habe dazu bereits mit lokalen Gastronomen gesprochen, die sich etwa vorstellen könnten, Karottenraspel in eine Marinade aus Sojasauce und Seetangsud einzulegen. So entstehe eine ideale Lachs-Alternative, die beispielsweise auf Bageln serviert werden könne.
„Außerdem wird das Fischerstechen natürlich zum Vischerstechen“, ergänzt Kessel. Dabei handele es sich allerdings um einen rein symbolischen Akt, am Ruderwettbewerb ändere sich sonst nichts weiter.
Als die Frage aufkam, ob die Straßen Große und Kleine Fischerweide denn nun auch umbenannt werden sollen, wollte Kessel sich aber nicht festlegen. Hierzu befinde man sich noch im Austausch mit Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (SPD). „Anträge dazu sind aber offenbar schon in Vorbereitung und werden wohl im nächsten Stadtrat eingebracht“, so der Oberbürgermeister.
Ihr habt es schon erkannt: Es handelt sich natürlich um einen Aprilscherz.