Als Kerwe-Mädchen von Worms-Weinsheim stand Anna Obenauer 2018 das erste Mal auf einer Bühne. „Seitdem habe ich keine Scheu mehr, mich vor große Gruppen zu stellen“, erzählt die 24-Jährige im Merkurist-Interview. Damals sei es eine Mischung aus Aufregung, Lampenfieber und Spaß gewesen. Heute sagt sie: „Das war vielleicht der erste Moment, in dem ich gemerkt habe: Hey, ich kann das.“
Von Großmutter zur „Küchenschlacht“-Teilnahme inspiriert
Dann kam Corona, die Abi-Feier fiel ins Wasser, es gab keine große Party. Stattdessen viel Zeit zu Hause. „Ich habe einfach jeden Tag gebacken und gekocht. Meine Oma hat schon gescherzt: ‘Jeden Tag ist bei uns Küchenschlacht!’“ Für die ZDF-Kochshow hatten sie und ihre Großmutter eine gemeinsame Leidenschaft, so Obenauer.
Nach knapp einem halben Jahr habe der Gedanke sich soweit gesetzt, dass aus dem Scherz Wahrheit wurde: Im November 202o bewarb Obenauer sich mit gerade einmal 19 Jahren für die Sendung. „Ich dachte eigentlich, da melden sich tausende Leute an – da habe ich eh keine Chance.“ Doch sie habe prompt eine Zusage bekommen. „Das war der Startpunkt für alles, was danach kam.“
„Die erste Folge war schon komisch – die eigene Stimme im Fernsehen, das eigene Gesicht. Aber dann habe ich einfach gedacht: Du bist, wie du bist. Und genau das wollen die Leute sehen.“ Und so sei der Schritt zum eigenen Food-Account bei Instagram nicht mehr so groß gewesen, „Bake it like A“ war geboren. „Der Name war spontan – ich wollte einfach loslegen.“
Die Back- und Kochleidenschaft mit allen teilen
Zunächst teilte Obenauer nur Rezepte und Backideen, dann kleine Videos, irgendwann ganze Kochprojekte. Danach kamen erste Kooperationsanfragen, mittlerweile folgen der Wormserin mehrere Tausend Menschen. „Das Schönste ist, wenn mir jemand schreibt: Ich habe dein Rezept nachgemacht und es hat geklappt!“
Doch damit war die Fernsehkarriere der Wormserin noch nicht beendet: Sie nahm auch noch an der Vox-Sendung „Allererste Sahne“ und der Sat.1-Show „Drei Teller für Lafer“ teil. Zuletzt war sie bei einer „Küchenschlacht“-Sonderausgabe mit ehemaligen Teilnehmern zu sehen. „Da habe ich Rezepte gewählt, die zu 100 Prozent ich sind. Authentisch bleiben ist mir das Wichtigste.“ Beispielsweise habe sie einmal Reibekuchen mit Specksalat und Walnüssen zubereitet.
Die Fernsehshow-Teilnahmen und Instagram-Beiträge zählt Obenauer als Freizeit. Ansonsten studiert sie in Mainz Lehramt, jobbt als Vertretungslehrerin – und gibt, ganz ihrer Leidenschaft entsprechend, Koch- und Backkurse in Worms.
In ihrer Heimat ist man auch bereits auf „Bake it like A“ aufmerksam geworden. Mit dem Wormser Energieversorger EWR und der Eisdiele Nonno startete Obenauer auf Instagram ein Gewinnspiel, bei dem diesen Sommer eine neue Community-Eis-Sorte gesucht wurde (wir berichteten).
Außerdem durfte Obenauer für die Stadtmarketing-Kampagne #Wormsliebe auf dem diesjährigen Backfischfest das Essensangebot testen. Daraus entstanden ist ein „What I eat in a day –Backfischfest-Edition“-Video, das auf Instagram und TikTok geteilt wurde.
Das sagt Obenauer über die Gastronomie in Worms
Und wo geht Obenauer in Worms gerne essen, wenn sie einmal nicht selbst kocht? „Ich bin wirklich gerne beim Bäcker Görtz. Die haben ein großes Sortiment und viel Auswahl. Schon in der Schule hat mir eine Freundin immer eine Brezel von dort mitgebracht“, erzählt die 24-Jährige. Ansonsten mag sie das Café Jireh, wie sie sagt: „Da steckt richtig Herzblut drin.“
Für Hauptspeisen hat Obenauer verschiedene Favoriten. Bei „Borgnolo“ am Dom isst sie etwa gerne Canneloni mit Ricotta-Creme, im Restaurant „Francesca“ die Pizza Francesca. Die Mezze vom griechischen Lokal „Mythologia“ zählen ebenso zu ihren Empfehlungen wie der XXL-Flammkuchen im „Flammkuchenhaus“. Für Drinks hingegen empfiehlt sie das „Errante“, wo man auch schön draußen sitzen könne: „Dort finde ich auch immer etwas, obwohl ich selbst keinen Alkohol trinke.“
Langfristig will Obenauer vielleicht sogar selbst das kulinarische Angebot in Worms erweitern. „Lehramt ist schön, und ich liebe die Arbeit mit Kindern. Aber wenn sich die Chance ergibt, mein eigenes Café zu eröffnen, vielleicht sogar mit Kochschule und Events – dann gehe ich den Weg, von dem ich immer geträumt habe.“