Wird hier bald das Wiesbadener Frühlingsfest stattfinden?

Die geplante Neugestaltung des Elsässer Platzes bedroht die Zukunft des Wiesbadener Frühlingsfestes. Der Schaustellerverband Wiesbaden e. V. hat sich bereits für einen neuen Veranstaltungsort ausgesprochen.

Wird hier bald das Wiesbadener Frühlingsfest stattfinden?

Mitte April noch fand das Wiesbadener Frühlingsfest in gewohnter Manier auf dem Elsässer Platz statt – aber wohl zum letzten Mal, wie die Stadt Wiesbaden im Vorhinein bekanntgab (wir berichteten). Als Grund wurde die geplante Umgestaltung des Elsässer Platzes von einem Parkplatz in eine Grünfläche genannt.

Gut zwei Wochen später hat sich diese Annahme jedoch geändert. Auf Merkurist-Anfrage gaben die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH (WICM) bekannt, dass die Verantwortlichen aktuell davon ausgehen, dass das Frühlingsfest 2024 nun doch auf dem Elsässer Platz stattfinden wird. Nach derzeitigem Informationsstand werde mit der Umgestaltung frühestens 2025 begonnen werden können, so die Verantwortlichen der (WICM).

Schausteller benötigen Fläche von mindestens 15.000 Quadratmetern

Dennoch muss sich weiterhin nach einem alternativen Veranstaltungsort für das Frühlingsfest umgeschaut werden. Der Schaustellerverband Wiesbaden hat einen klaren Favoriten: Die Salzbachaue in der Gartenfeldstraße. Aktuell wird die Fläche als Park- und Ride-Parkplatz für Pkw genutzt. Man habe viele Flächen begutachtet und geprüft, erklärt Werner Laux, Vorsitzender des Schaustellerverbands, gegenüber Merkurist. „Aber es gibt in Wiesbaden innenstadtnah keine adäquate Fläche wie die Salzbachaue oder den Elsässer Platz.“

Grundsätzlich benötige der neue Veranstaltungsort des Frühlingsfestes eine Fläche von mindestens 10.000 bis 15.000 Quadratmeter, so Laux. Auch Innenstadtnähe und eine gute Anbindung an den ÖPNV müsse vorhanden sein. Das Gelände in Bahnhofsnähe erfülle diese Voraussetzungen und biete für die Schausteller weitere Vorteile. Der Platz sei nicht verbaut oder bepflanzt, stattdessen befestigt und – dank des geringen Gefälles – sehr gut für größere Fahrgeschäfte wie Achterbahnen geeignet. Zudem sei der Platz für die schweren Transporter der Schausteller, die laut Laux teilweise über 30 Tonnen wiegen, gut zu befahren. „Direkt neben dem Bahnhof kann für alle Bahnreisende ein toller Ausblick sein auf die Veranstaltung,“ so Laux.

Salzbachaue aktuell in Vorprüfung

Auch für die Stadt Wiesbaden spricht die Innenstadt- und ÖPNV-Nähe für die Salzbachaue, erklärte die WICM. Zunächst müsse aber geprüft werden, inwieweit die Fläche als Festplatz geeignet sei. Aktuell befinde sich das Gelände in der Vorprüfung. Sollte diese positiv ausfallen, müsse laut WICM eine zweite Prüfung vorgenommen werden. In dieser müsse festgestellt werden, ob die Vorraussetzungen für einen Festplatz auf der Salzbachaue überhaupt geschaffen werden können.

Dabei ständen insbesondere drei Faktoren im Fokus: ein ausreichender Abstand zu Wohnhäusern auf Grund der Lärmemmission, eine ausreichende Infrastruktur für Strom und Wasser und das Erfüllen rechtlicher Voraussetzungen. Sollte auch die zweite Bewertung positiv ausfallen, müssten anschließend politische Gremien über die Finanzierung der Infrastruktur und die Änderung der Marktsatzung abstimmen. Wegen dieser bürokratischen Hürden könne die Stadt daher noch keine Auskunft darüber geben, wann die Entscheidung für oder gegen die Salzbachaue fallen werde. „Die Zukunft des Frühlingsfestes wäre dann gefährdet, wenn sich bis zu Beginn der Umgestaltung des Elsässer Platzes keine Alternativfläche findet,“ so die Verantwortlichen. Dem wolle man aber durch die Zusammenarbeit mit dem Schaustellerverband entgegenwirken.

Letztere können sich als einzige Alternative nur eine Straßenveranstaltung vorstellen. „Dafür würde der Gustav-Streseman-Ring in Verbindung mit dem Kaiser-Friedrich-Ring in Frage kommen. Aber ich persönlich bin nicht der Überzeugung, dass Wiesbaden bereit ist eine Hauptverkehrsader für sieben bis acht oder mehr Tage zu sperren,“ erklärt Laux.

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