Knapp eine Tonne Drogen haben Ermittler des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main (ZFA) in den vergangenen Wochen gefunden – zum Großteil in Zitronenkisten.
In einer Lagerhalle in Bischofsheim fanden die Ermittler vergangene Woche insgesamt rund 320 Kilogramm Haschisch und knapp 540 Kilogramm Marihuana und stellten den Fund sicher. Die Drogen war unter 24 Paletten voller Zitronen, in Umzugskartons, in angrenzenden Büroräumen und einem Kleintransporter versteckt. Auch ein Blaulicht wurde sichergestellt, und ein hochwertiger Audi A8 wurde beschlagnahmt. Zudem wurde die Kutte eines Motorrad- und Rockerclubs gefunden. Drei Männer konnten festgenommen werden. In mehreren Fahrzeugen transportierten die Ermittler anschließend den Fund ab.
Wie das LKA mitteilt, hatten die Ermittler bereits Ende Juni in zwei großen, unauffälligen Holzkisten 70 Kilogramm Marihuana entdeckt. Die Kisten, umwickelt mit Frischhaltefolie, waren an eine Firmenadresse in Wiesbaden geliefert worden. Dadurch sind die Beamten schließlich auf die weiteren Drogenpakete gestoßen. An der Firmenadresse konnten die Ermittler außerdem zwei weitere mutmaßliche Drogendealer festnehmen und weitere 30 Kilogramm Marihuana sicherstellen.
Die insgesamt fünf Beschuldigten zwischen 27 und 59 Jahren wurden inzwischen dem Haftrichter vorgeführt und befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Eine Frau im Alter von 25 Jahren, die mutmaßlich an der Tat beteiligt war, wurde nach ihrer Festnahme gegen Auflagen wieder entlassen. Ein 28-Jähriger, in dessen Wohnung gefälschte Ausweise und Führerscheine sichergestellt wurden, blieb auf freiem Fuß.
Bereits vor den beiden Funden von insgesamt rund einer Tonne Drogen hatten die Beamten im Auftrag der Wiesbadener Staatsanwaltschaft umfangreich ermittelt. Der entscheidende Hinweis war von den Kollegen aus Stuttgart gekommen, die eine gelagerte Sendung in einer Spedition vor Ort sichergestellt hatten. Diese hätte nach Wiesbaden ausgeliefert werden sollen. Insgesamt fanden die Ermittler bei der Wiesbadener Firmenanschrift letztendlich 100 Kilogramm Marihuana sowie eine größere Summe Bargeld.
Hintergrund
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen wurde im Jahr 2012 als Zusammenschluss von Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der hessenweiten und grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Als Expertendienststelle führt die GER Hessen besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte.