Autofahrer ignorieren Einbahnstraßenregelung in Wiesbaden

In der Wiesbadener Landstraße war wegen einer Baustelle wochenlang eine Spur gesperrt. Doch die meisten Autofahrer ignorierten die Regelung. Warum kontrollierte das Straßenverkehrsamt hier dennoch nicht?

Autofahrer ignorieren Einbahnstraßenregelung in Wiesbaden

Eingerichtet wurde die Baustelle in der Wiesbadener Landstraße in Amöneburg am Montag, dem 7. Oktober. Ab der Hausnummer 60 galt seitdem ein Durchfahrtsverbot in Richtung Mainz, auffällig gekennzeichnet durch mehrere Schilder. Autos konnten also nur in die andere Richtung fahren, noch bis Mittwoch (16. Oktober) galt eine Einbahnstraßenregelung. Der Grund: Laut der Stadt Wiesbaden wurde hier an der Straße gearbeitet. Da das Baufeld in unmittelbarer Nähe einer Ampel so breit gewesen sei, musste eine Spur gesperrt werden.

Doch wie ein Anwohner am 10. Oktober gegenüber Merkurist berichtete, hielten sich nur die wenigsten an diese Regelung: „Trotz gesperrter Straße fahren die Verkehrsteilnehmer entgegen der Einbahnstraße einfach durch.“ Da auch nach der Einmündung in die Dyckerhoffstraße erneut die Durchfahrt verboten war, seien die Autofahrer sogar gleich zweimal unerlaubterweise durch gesperrte Straßen gefahren.

Keine Kontrollen trotz verbotswidrigem Verhalten

Mehrmals habe er bei der Verkehrsüberwachung und der Polizei angerufen, so der Anwohner. „Insgesamt wurde einmal eine Stunde lang kontrolliert und auch Verwarnungen ausgesprochen“, hat er anschließend beobachtet. Ein Mitarbeiter im Verkehrsüberwachung habe ihm mitgeteilt, dass man zu wenig Personal hätte, um an dieser Stelle öfter zu kontrollieren.

Auf Merkurist-Anfrage erklärt ein Pressesprecher der Stadt nun, dass die Mitarbeiter der Baufirma bei einem Ortstermin Ähnliches berichtet hatten. Beschwerden allerdings seien seit Beginn der Bauarbeiten keine eingegangen, zumindest nicht beim Amt für Straßenverkehr und Stadtpolizei. „Daher wurden in diesem Bereich keine Kontrollen durch die Stadtpolizei durchgeführt.“ Auch sei nicht bekannt, dass es hier zu gefährlichen Situationen gekommen sei.