Die Wiesbadener Stadtpolizei zieht eine positive Zwischenbilanz im Kampf gegen aggressive Bettelbanden. Das teilt die Stadt Wiesbaden mit.
Die organisierten Gruppen kommen meist morgens mit Kleinbussen in die Stadt. Sie bedrängen Passanten offensiv und verfolgen sie sogar bis in Geschäfte hinein, um Spenden zu erhalten, so die Stadt. „Meistens dann nicht aus Mildtätigkeit, sondern um die belästigende Person endlich los zu werden“, erklärt Peter Erkel, Abteilungsleiter der Stadtpolizei.
Seit Ende 2024 zieht die Stadtpolizei bei Kontrollen auch Sicherheitsleistungen ein, um verhängte Bußgelder direkt zu kassieren. „Gerade im Laufe von Festen wie dem Sternschnuppenmarkt ist die Spendenbereitschaft groß. In wenigen Stunden kommen hier viele hundert Euro zusammen“, so Erkel.
Die neue Strategie zeigt Wirkung: „Wenn der betroffene Personenkreis merkt, dass kontrolliert, sanktioniert und Bargeld einbehalten wird, verschwinden diese Banden meist so schnell, wie sie gekommen sind“, sagt Erkel.
Nadine Gärtner, die bei der Stadtpolizei für das Thema zuständig ist, warnt: Die Spenden kämen oft nicht einmal bei den Bettelnden an, sondern finanzierten kriminelle Hintermänner.
Das „stille Betteln“ von Bedürftigen wird in der Wiesbadener Innenstadt weiterhin toleriert.
Die Stadtpolizei bittet Bürger, verdächtige Vorfälle unter der Telefonnummer (0611) 314444 zu melden.