Zum Wiesbadener Sternschnuppenmarkt öffnet die Marktkirche am 21. Dezember von 14 bis 17 Uhr ein letztes Mal die Türme für dieses Jahr. Ein seltenes Ereignis, das jedes Mal viele Besucher anzieht. Denn vom Opelbad bis Mainz, von der Bierstädter Höhe bis zum Sonnenberg, dem Kohlberg und der Hohen Wurzel in der Ferne, dem Sternschnuppenmarkt und dem Kurhaus aus der Nähe, gibt es viel zu sehen. „Man kann sogar die Figuren beim Kurhaus sehen, die man normalerweise von unten gar nicht zu Gesicht bekommt“, so Küster Sebastian Villmar, der die Öffnungstage organisiert. „Und die Raketenabschussbasis, auch als Kohlberger Kirche bekannt“, ergänzt er lachend. Außer bauhistorischen Fragen bekomme er auch dazu immer wieder Nachfragen.
Nur an acht Terminen waren die beiden Kirchentürme dieses Jahr geöffnet. „Das soll auch erst mal so bleiben“, erklärt Villmar, „sonst bleibt es ja nichts besonderes mehr“. Lediglich an Festtagen wie dem Ostermarkt, der Rheingauer Weinwoche, an Pfingsten, zum Stadtfest oder eben zum Sternschnuppenmarkt sind die Türme der Marktkirche für Besucher zugänglich. Und jedes Mal sei der Ansturm groß. Bei der letzten Turmöffnung seien über 2000 Besucher innerhalb der drei Stunden da gewesen, so Villmar.
Um die Besucher sicher hoch und wieder runter zu leiten, ist die Besichtigung als Rundweg angelegt. Pro Turm führt eine Wendeltreppe hoch, eine andere runter. Die Treppe nach oben sei bis zur Hälfte mit einem Handlauf ausgestattet, auf dem Rückweg stehe das Geländer den gesamten Weg als Stütze bereit.
Damit es auf den Türmen nicht zu eng wird, steht der Veranstalter an der Eingangstür und kommuniziert mit zwei Mitarbeitern auf den Türmen. „Pro Turm passen ungefähr 25 bis 30 Personen auf die Plattform“, erklärt Villmar. Insgesamt können also 100 Besucher gleichzeitig die Türme besuchen. Was jedoch keine Massenabfertigung unter Zeitdruck bedeute – denn in erster Linie gehe es darum, die Aussicht zu genießen.