Direkt am Hahnwald in Kiedrich eröffnet jetzt ein neues Hotel – oder zumindest der erste Teil davon. Während weiter am Rest des „Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat“ gebaut wird, startet am Samstag das Soft-Opening des Hauptgebäudes mit 80 Zimmern und Rooftop-Bar. Auch das hoteleigene Restaurant „Wald.Fein“ öffnet am Wochenende seine Türen.
„Das Wald.Weit vereint eine einzigartige Lage mit einem einzigartigen Konzept“, sagt General Manager David Simon. Und tatsächlich will der Betreiber TT Hospitality einen möglichen Schwachpunkt zur Stärke des Luxushotels ausbauen: die abgeschiedene Lage am Kiedricher Ortsrand. Mithilfe des hoteleigenen, 18 Hektar großen Walds soll vollständig auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Wellness gesetzt werden. „Wir wollen, dass unsere Gäste bei uns gesund leben können“, so Simon.
Wellness-Angebot wird weiter ausgebaut
So gebe es in jedem Hotelzimmer Yoga-Matten, außerdem können die Gäste im angrenzenden Wald joggen, Mountainbike fahren oder wandern. Auf dem Dach befindet sich ein Spa-Bereich mit Sauna. Jedes Zimmer verfüge über einen Balkon mit Blick in Richtung Rhein oder auf den Wald. Das Konzept hat seinen Preis: Eine Übernachtung für zwei Personen inklusive Frühstück gibt es ab 260 Euro. Im Sommer sollen die Preise weiter ansteigen, aktuell gibt es jedoch noch einen Eröffnungsrabatt von 20 Prozent.
Weitere Wellness-Angebote sollen folgen, wenn das komplette Hotel fertig ist – „optimistisch in zwei Jahren“, sagt Simon. Bis es soweit ist, will das Hotel vor allem Anwohner und Besucher aus der näheren Umgebung anziehen, zum Beispiel mit der Rooftop-Bar und dem Restaurant „Wald.Fein“, das zugleich mehrere Eventflächen bietet. Beides konnte Merkurist bei einem Presserundgang am Montag ausprobieren.
Rooftop-Bar, Restaurant und Sommergarten
Die von Keven McFarland geführte Bar auf dem Hoteldach werde ein „Zusammenspiel aus Kultur, Musik und tollen Getränken“ bieten, verspricht General Manager Simon. Rund 250 verschiedene Weine stünden auf der Karte, viele davon direkt aus Kiedrich und dem restlichen Rheingau. Laut McFarland werde sein persönlicher Schwerpunkt aber auf Spirituosen liegen. „Das war immer mehr mein Steckenpferd.“ Geöffnet ist die Rooftop-Bar ab dem 1. Februar täglich ab 17 Uhr, im Sommer schon ab 12 Uhr. Auch externe Gäste, die nicht im Hotel übernachten, können die Bar besuchen. Alle müssen sich jedoch an einen „eleganten Dresscode“ halten.
Ähnlich gehoben geht es im „Wald.Fein“-Restaurant zu: Küchenchef Falk Richter hat in seiner Laufbahn bereits für Sternerestaurants gekocht, zuletzt war er im Kloster Eberbach und davor im Ingelheimer Winzerkeller auf der anderen Rheinseite. Im Kiedricher Hotelrestaurant gehe es ihm nun darum, Produkte aus der Region auf den Teller zu bringen – und teilweise direkt vom Hotelgelände. So sollen etwa die Zutaten für die Vorspeise „Rotes Rübenbeet“ bis zum Sommer komplett aus dem hoteleigenen Wald kommen. Geöffnet ist das Restaurant täglich von 12 bis 21 Uhr.
Sowohl von der Restaurant-Terrasse als auch von der Rooftop-Bar können die Besucher auf den Wald, den Rheingau und sogar bis zum Rhein blicken. Gleiches gilt für die Terrassen der Eventräume, die direkt unter dem „Wald.Fein“ angesiedelt sind. Bis zu 199 Personen finden im größten Raum Platz, sowohl für Businessveranstaltungen als auch für Hochzeiten und andere private Feiern.
In einigen Monaten soll dann mit dem „Sommergarten“ ein weiteres Gastronomieangebot folgen, unter anderem mit typischen regionalen Snacks wie Spundekäs und Brezeln. Grundsätzlich soll General Manager David Simon zufolge eine etwas entspanntere Atmosphäre im Sommergarten herrschen, einen Dresscode gebe es nicht. „Wer gerade vom Wandern oder der Fahrradtour aus dem Rheingau kommt, kann sich direkt dort entspannen und muss sich nicht vorher umziehen.“
Nachhaltige Baustelle mit „Eventcharakter“
Ob Restaurant, Events, Rooftop-Bar oder die Hotelzimmer: Bei allem werde ein spezieller Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt, so Simon. E-Bikes zum Mieten und Shuttle-Services nach Oestrich-Winkel, Eltville oder anderen Städten am Rhein sollen dafür sorgen, dass Gäste und Mitarbeiter trotz der schlechten ÖPNV-Anbindung nicht aufs Auto angewiesen sind. Bis zu 30 Mitarbeiter können laut Simon in Wohnungen auf dem Hotelgelände ziehen und somit komplett aufs Pendeln verzichten. Das Echtholz, das in der Hotelfassade und im Inneren verbaut sei, stamme aus einheimischen Baumarten und soll an heißen Tagen für eine natürliche Kühlung sorgen. Für Energie sorgen Photovoltaik-Anlagen, geheizt werde mit einer Hackschnitzelanlage, die aktuell mit Holzabfällen von der Baustelle betrieben wird.
Apropos Baustelle: Diese läuft auch nach dem Soft-Opening auf dem Hotelgelände weiter. Den Übernachtungsgästen soll das allerdings keine Einschränkungen bereiten. „Nachts wird bei uns nicht gebaut“, verspricht Simon. Statt als Hindernis sehe er die andauernden Bauarbeiten als weitere Erlebnismöglichkeit mit „Eventcharakter“ für die Besucher. Auf einem Bildschirm werde der Fortschritt der Baustelle zu sehen sein, nach vorheriger Anmeldung soll das Areal auch besichtigt werden können. „Wer will, kann dann auch gerne mal auf einen Kran klettern.“
Hintergrund
Das „Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat“ wird von der TT Hospitality GmbH & Co. KG betrieben. Geschäftsführer sind die Geschwister Tina Badrot und Tim Gemünden, die Firma ist Teil der Ingelheimer Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor.