Vor 25 Jahren wurde der 32-jährige Polizist Ingo Grebert bei einem Einsatz in Walluf von einem Mann mit einer Schusswaffe tödlich verletzt. An seinem Todestag, dem 22. Juni, gedachten Vertreter der Polizeistation Eltville, der Gemeinden Walluf und Kiedrich, Angehörige sowie ehemalige Kollegen und Freunde dem verstorbenen Ingo Grebert an dessen Grab. Gemeinsam legten sie einen Kranz nieder.
Wie das Polizeipräsidium Westhessen erinnert, begann der Tag am 22. Juni 2000 für Polizeiobermeister Ingo Grebert mit einem scheinbar routinemäßigen Einsatz: Bürger hatten gemeldet, dass eine fremde Person in Walluf Mülltonnen durchsuchte. Nach einem kurzen Wortwechsel und einem Handgemenge eskalierte die Situation, der Mann eröffnete das Feuer auf die beiden Polizisten. Obwohl Grebert selbst schwer verletzt wurde, erwiderte er die Schüsse und verletzte den Angreifer erheblich. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen erlag Ingo Grebert wenige Stunden später seinen Verletzungen.
Foto in Polizeistation soll erinnern
Erster Polizeihauptkommissar Volker Freiding, Leiter der Polizeistation Eltville, erinnerte bei der Gedenkstunde daran, dass Grebert und sein Einsatz bei der hessischen Polizei unvergessen blieben. „Noch immer ist ein Foto von Ingo Grebert im Sozialraum unserer Polizeistation angebracht“, betonte Freiding, der Grebert persönlich kannte. Er sprach auch von der tiefen Fassungslosigkeit unter den Kollegen und von der großen Anteilnahme der Rheingauer Bevölkerung, die bis heute spürbar sei.
Für die Gemeinde Walluf berichtete der Erste Beigeordnete Randolf Heß, wie unfassbar die Tat für die Menschen vor Ort noch immer sei. Viele Wallufer hätten damals bei der Universitätsklinik in Mainz Blut gespendet. Ein Gedenkstein am Tatort halte das Andenken an Ingo Grebert lebendig.
Auch Vertreter der Gemeinde Kiedrich, darunter die Beigeordneten Werner Koch und Wolfgang Jörg, würdigten Greberts Mut und Hingabe im Dienst. „Der selbstlose Einsatz von Ingo Grebert erinnert stets daran, wie wichtig es ist, für Sicherheit und Gerechtigkeit einzustehen“, so Koch. Die Gedenkstunde sei ein Zeichen des „Nichtvergessens“.