Neue Studie: Wiesbadener gehen öfter zu Fuß und fahren weniger Auto

Die Wiesbadener laufen mehr und fahren weniger Auto. Das zeigt eine neue Studie zum Verkehrsverhalten in der Stadt.

Neue Studie: Wiesbadener gehen öfter zu Fuß und fahren weniger Auto

Die Wiesbadener legen ihre Wege immer öfter zu Fuß und mit dem Fahrrad zurück. Das zeigt eine neue Studie der TU Dresden zum sogenannten Modal Split, die Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) am Freitag vorgestellt hat.

Ein Drittel aller Wege zu Fuß

Die Studie zeigt: 33,5 Prozent aller Wege legen die Wiesbadener zu Fuß zurück. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung 2018, als der Anteil noch bei 27,9 Prozent lag. Gleichzeitig ist der Autoverkehrsanteil gesunken.

Auch das Fahrrad wird in Wiesbaden immer beliebter. Der Radverkehrsanteil stieg um 1,9 Prozentpunkte. Vor allem auf mittleren und längeren Strecken über fünf Kilometer habe sich der Anteil mehr als verdoppelt. Laut Studie ist mittlerweile jedes fünfte Fahrrad in Wiesbaden ein E-Bike. Auch für den Weg zur Arbeit setzten die Wiesbadener zunehmend aufs Rad: Der Anteil stieg von 7 Prozent (2013) über 10 Prozent (2018) auf nun 13 Prozent.

Anteil des ÖPNV stabil

Der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) blieb trotz Einschränkungen wie der havarierten Salzbachtalbrücke und einem ausgedünnten Fahrplan nahezu stabil. Auch die gestiegene Homeoffice-Quote von 21 Prozent habe sich laut Studie dämpfend auf die ÖPNV-Nutzung ausgewirkt. Dem gegenüber stand allerdings die Einführung des Deutschlandtickets.

„Dass die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener heute deutlich weniger Autofahrten unternehmen als vor fünf Jahren, ist ein positives Zeichen“, sagte Verkehrsdezernent Kowol. Den Anstieg beim Fußverkehr wertete er als Bestätigung für Aktivitäten wie neue Fußgängerzonen.

Viel Potenzial auf Kurzstrecken

Die Studie zeige aber auch Potenzial, so Kowol: Auf Strecken bis zu einem Kilometer würden täglich rund 37.000 Fahrten mit dem Auto zurückgelegt, bis drei Kilometer seien es sogar 150.000 Autofahrten pro Tag. Auch bei den Wegen zu Kita, Schule oder Ausbildung nutzen laut Studie 34 Prozent das Auto, 24 Prozent den ÖPNV und nur 9 Prozent das Fahrrad. „Hier kann die Stadt Anreize für einen Umstieg auf ein anderes Verkehrsmittel schaffen.“