Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr zu einem bundesweiten Streik am Freitag (2. Februar) aufgerufen. Auch der ÖPNV in Wiesbaden wird davon massiv betroffen sein.
Zentrale Kundgebung auf Heuss-Brücke
Denn die Beschäftigten des ÖPNV in Hessen sind aufgerufen, sich am bundesweiten Streik zu beteiligen. Der Ausstand beginnt am Freitag zur Frühschicht und endet mit der Spätschicht. Dies betrifft vor allem die Fahrer von Straßenbahnen und Bussen. Hauptsächlich vom Streik betroffene Städte sind außer Wiesbaden noch Kassel, Frankfurt und Offenbach. In Mainz wird bereits ab Donnerstagabend gestreikt (wir berichteten).
Auf der Theodor-Heuss-Brücke wird dann am Freitag zwischen 11 und 13 Uhr eine zentrale Kundgebung stattfinden, an der außer den hessischen Bediensteten auch deren Kollegen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg teilnehmen.
Das sind die Forderungen
Hintergrund des Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen. Darin fordern die Betroffenen vor allem die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Verdi fordert in Hessen beispielsweise die Streichung der untersten drei Entgeltgruppen für Fahrer von öffentlich betriebenen Straßenbahnen sowie Bussen und für das Verwaltungspersonal. Einsteiger würden dann mit einem Gehalt der jetzigen Stufe 3 beginnen. Dies würde zirka 200 Euro ausmachen.
Außerdem fordert Verdi, die Jahressonderzahlung (13.Monatsgehalt) auf 100 Prozent aufzustocken. Die Wochenarbeitszeit soll auf 35 Stunden verkürzt werden – bei vollem Lohnausgleich und Ausgleich innerhalb eines Quartals. Zudem sollen die geteilten Dienste auf maximal 11 Stunden begrenzt werden, inklusive der Unterbrechungszeit. Fahrer im Schulverkehr beispielsweise würden 3 Stunden morgens arbeiten, dann Unterbrechungszeit haben und am Nachmittag wieder drei Stunden fahren. Bezahlt würden jedoch nur 6 Stunden. Wer geteilte Schichten hat, soll nun einen angehobenen Zuschlag von 30 Euro pro Schicht erhalten.
Darüber hinaus soll eine lange Betriebszugehörigkeit gefördert werden, so die Forderung von Verdi. Dafür soll eine weitere Erfahrungsstufe (6) geschaffen werden. Denn wie Verdi angibt, mache es derzeit keinen Unterschied, ob jemand 15 oder 40 Jahre im Betrieb ist. Nach 12 Jahren erfolgt keine Gehaltserhöhung mehr. Eine Erfahrungsstufe 6 würde eine Lohnerhöhung von ungefähr 4,5 Prozent ausmachen.