Knapp einen Monat nach dem letzten großen Verkehrsstreik drohen schon wieder bundesweite Ausfälle im ÖPNV. Für die kommende Woche hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) in fast ganz Deutschland zu einem „Wellen-Streik“ im kommunalen Nahverkehr aufgerufen. Auch in Wiesbaden soll, wie in ganz Hessen, gestreikt werden.
Das stehe nach den drei vergangenen Tarifverhandlungen fest, sagt Jochen Koppel vom Verdi-Landesbezirk Hessen auf Merkurist-Anfrage. Wann genau die Streiks stattfinden werden, sei aber noch nicht sicher. „Wir sind noch in der Planung.“ Anfang kommender Woche werde der Landesbezirk genauere Informationen dazu bekanntgeben.
Die Verdi-Bundesverwaltung ruft zu Streiks von Montag (26. Februar) bis Samstag (2. März) auf. Hauptstreiktag sei der 1. März, für den die Umweltinitiative „Fridays for Future“ zudem einen Klimastreiktag ausgerufen hat. „Fridays for Future unterstützt die ÖPNV-Beschäftigten im Streik für bessere Arbeitsbedingungen und die Verkehrswende“, heißt es in einer Verdi-Pressemitteilung vom Donnerstag.
Tarifverhandlungen in ganz Deutschland
In allen Bundesländern außer Bayern laufen weiterhin Tarifverhandlungen mit den kommunalen Verkehrsunternehmen. Darin gehe es hauptsächlich darum, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern, beispielsweise mit kürzeren Arbeitszeiten, mehr Urlaub sowie zusätzlichen Ausgleichstagen für Schicht- und Nachtarbeit. Aktuell herrsche im ÖPNV ein „dramatischer Arbeitskräftemangel“, der Druck auf die Beschäftigten sei stark.
„Es muss dringend etwas geschehen, damit die Beschäftigten entlastet werden“, sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. „Die Arbeitgeber sind jedoch nach wie vor nicht bereit, die Forderungen zu erfüllen und den Beschäftigten entgegenzukommen. Damit ist ein Streik unumgänglich.“ Sie bedauere, dass damit auch die Fahrgäste getroffen würden. Jedoch werde der Streik frühzeitig angekündigt, damit sich die Fahrgäste darauf einstellen könnten.