Mehr als vier Jahre nach einem tödlichen Unfall auf der A66 bei Hofheim hat das Frankfurter Landgericht zwei Männer wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen verurteilt. Wie die F.A.Z. berichtet, müssen die Angeklagten Ramsy A. und Tim G. nun ins Gefängnis.
Ständiger Spurwechsel und rücksichtslose Fahrweise
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich die beiden Männer im Oktober 2020 mit einem dritten Fahrer, Navid F., ein Autorennen auf der Autobahn geliefert hatten. Dabei kam es zu einem Unfall, bei dem eine 71-jährige Frau in ihrem Skoda verbrannte.
Ramsy A. wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt – wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen in zwei Fällen, Gefährdung des Straßenverkehrs, Nötigung und Fahrerflucht. Tim G. erhielt eine einjährige Bewährungsstrafe, ebenfalls wegen der Teilnahme an dem Rennen sowie Fahrerflucht.
Die Richter sahen den ständigen Spurwechsel, die Änderung der Reihenfolge der Autos und die nicht an die Verkehrslage angepasste Fahrweise als typisch für ein Rennen an. Die Männer hätten sich in einem „Kräftemessen“ gegenseitig beweisen wollen, was sie können. Laut einem Gutachter fuhr Navid F. zum Unfallzeitpunkt etwa 235 km/h, Tim G. 199 km/h und Ramsy A. 168 km/h.
Das Verfahren gegen den dritten Fahrer Navid F. wurde abgetrennt, weil dieser für den Prozess nicht aus dem Iran angereist war. In einem Brief an das Gericht soll er geschrieben haben, dass er Deutschland hasse und mit dem Land nichts zu tun haben wolle.