Bei 38 Grad hatte die Feuerwehr Wiesbaden am Mittwoch (2. Juli) viele Einsätze zu bearbeiten. Wegen der Hitze war die Einsatzflut besonders belastend, wie die Feuerwehr über den Pressedienst der Stadt Wiesbaden mitteilt.
Folgenreicher Unfall am frühen Morgen
Bereits vor offiziellem Schichtbeginn kam es um 6:45 Uhr in der Hochheimer Straße / Uthmannstraße in Mainz-Kostheim zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem Kleinbus, bei dem eine Person befreit werden musste und der Verkehrsbehinderungen nach sich zog (wir berichteten).
Um 8:55 Uhr und erneut um 10:45 Uhr wurde die Feuerwehr zu einer Rauchentwicklung im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Dotzheimer Straße alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich bei Bauarbeiten starker Staub entwickelt hatte, der den Eindruck eines Brandes erweckte.
Um 10:30 Uhr löste in der Hagenauer Straße eine Brandmeldeanlage wegen einer Nebelmaschine aus. Wenig später, um 10:45 Uhr, wurde eine andere Brandmeldeanlage wegen Bauarbeiten in der Gustav-Nachtigal-Straße ausgelöst. Das war der Moment, bei dem die Feuerwehr wegen der vielen gleichzeitigen Einsätze einen dritten Einsatzleiter einsetzen musste.
Umfangreicher Einsatz bei Brand in Dotzheimer Wohnhaus
Gegen 11:30 Uhr wurde aus einer Wohnung in der Weihergasse Brandgeruch und Rauch gemeldet. Ein Atemschutztrupp entdeckte einen brennenden Badezimmerschrank, der gelöscht und ins Freie gebracht wurde. Die abgehangene Decke wurde geöffnet, um eine Brandausbreitung auszuschließen. Da mehrere Wohnungen über die Badlüftung miteinander verbunden waren, wurde auch hier ein möglicher Kohlenmonoxid-Eintrag überprüft. Die Wohnung wurde belüftet.
Gleichzeitig meldeten Zeugen gegen 11:40 Uhr eine Person auf einem Dach in der Tannenstraße, es ergab sich der Verdacht auf Absturzgefahr. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um eine Katzenhalterin handelte, die ihre entlaufene Katze vom Dach retten wollte. Die Feuerwehr unterstützte die Tierhalterin bei der sicheren Rettung, ohne sie weiter zu gefährden (wir berichteten):
Um 12:50 Uhr wurde ein brennender Mähdrescher auf einem trockenen Stoppelfeld im Rübenbergweg in Kastel gemeldet. Wegen der extremen Trockenheit alarmierte die Feuerwehr vorsorglich viele Kräfte. Glücklicherweise hatte der Mähdrescher-Fahrer das Fahrzeug bereits auf eine angrenzende Wiese gesteuert. Der Brand am Heck des Fahrzeugs konnte von den Freiwilligen Feuerwehren Kastel und Kostheim schnell gelöscht werden.
Ein medizinischer Notfall wurde um 13:05 Uhr über ein automatisches Notrufsystem (eCall) und parallel über den Notruf 112 gemeldet: Eine bewusstlose Person befand sich in einem Fahrzeug in Höhe Landeshaus. Der Anrufer wurde telefonisch zur Reanimation angeleitet, bis der Rettungsdienst eintraf. Der Patient konnte erfolgreich reanimiert und in eine Klinik transportiert werden.
Am Nachmittag Einsätze „Schlag auf Schlag“
Nach mehreren kleinen Einsätzen musste die Feuerwehr um 13:20 Uhr „zu einer außergewöhnlichen Tierrettung“ ausrücken, wie sie mitteilt. Mehrere Europäische Wildkrebse mussten aus einem Brunnen am Sedanplatz befreit werden. Nach der Begutachtung durch einen Spezialisten wurden sie in einem Gewässer ausgesetzt.
In den Nachmittags- und Abendstunden kam es erneut zu mehreren Fehlalarmen bei Brandmeldeanlagen. In allen Fällen war kein konkreter Auslösegrund feststellbar. Unter anderem stürzte gegen 16:30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Allee / Lessingstraße ein zwölf Meter langer Ast auf die Fahrbahn. Der Bereich wurde vorsorglich abgesperrt.
Um 18:30 Uhr wurde die Feuerwehr in die Hollerbornstraße gerufen: Eine Mutter hatte sich versehentlich auf den Balkon ausgesperrt, während ihre zweijährige Tochter unbeaufsichtigt in der Wohnung war. Über ein gekipptes Fenster verschafften sich die Einsatzkräfte Zugang zur Wohnung und öffneten die Balkontür.
Sturmböen am Abend
Am Abend folgten weitere Einsätze, darunter um 20:10 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Dotzheimer Straße, bei dem zwei Autos beteiligt waren. Eine Person wurde leicht verletzt.
Um 20:45 Uhr und 20:55 Uhr mussten letztlich umgestürzte Bauzäune in der Wilhelmstraße und der Straße An der Helling gesichert werden, da sie den Verkehr gefährdeten. Für den Abend bestand zudem eine amtliche Unwetterwarnung vor Sturmböen, wodurch vereinzelt bereits Äste abgebrochen und Gefahrenstellen gemeldet wurden.