Schon vor drei und vor zwei Jahren wollten wir von euch wissen: „Welches Wiesbadener Gymnasium hat den besten Ruf?“. Jetzt haben wir euch die Frage erneut gestellt. Was hat sich seit den letzten Umfragen geändert? Hier ist das Ergebnis in umgekehrter Reihenfolge:
Platz 14 bis 9
Das Ranking eröffnet erneut die Freie Waldorfschule Wiesbaden in der Albert-Schweitzer-Allee mit 3 Prozent. Einen Prozentpunkt geht an die Elisabeth-Selbert-Schule, die eigentlich noch außer Konkurrenz läuft. Der Schulbetrieb begann erst im Schuljahr 2020/21 in einem Interims-(Container-)Gebäude, dann brannte im Frühjahr 2024 der Neubau in der Willi-Werner-Straße. Ebenfalls 4 Prozent stimmten für die Friedrich-List-Schule in der Brunhildenstraße und das Oberstufengymnasium Carl-von-Ossietzky-Schule.
Platz 10 erreicht die Obermayr Europa-Schule Campus Erbenheim. Die Europa-Schule (gegründet 1956 als private Handelsschule) gibt es gleich an mehreren Standorten: in Taunusstein, Schwalbach, Rüsselsheim und Wiesbaden. Im Jahr 2007 wurde in Wiesbaden-Erbenheim die gymnasiale Oberstufe eröffnet. Mit 5 Prozent erhielt die Europa-Schule die gleiche Prozentzahl wie die Theodor-Fliedner-Schule in Bierstadt. Sie wurde nach dem evangelischen Pfarrer Georg Heinrich Theodor Fliedner benannt und existiert seit 1965. Zum Gymnasium umgewandelt wurde die Schule aber erst im Jahr 2009.
Platz 8
Wie im vergangenen Jahr wählten 7 Prozent unserer Leser die Martin-Niemöller-Schule zur Schule mit dem besten Ruf. Damit geht es von Rang 8 auf Rang 6 zurück. Die Niemöller-Schule wurde 1974 aus der Helene-Lange-Schule ausgegliedert und zog zunächst noch als „Oberstufengymnasium am Moltkering“ in einen Neubau an der Bierstadter Straße. 1987 erhielt das Gymnasium seinen heutigen Namen. 20 Jahre später wurde die Schule in ein reguläres Gymnasium umgewandelt. Nur zwei Monate danach, im Dezember 2007, brachen zwei Schüler (18 und 16) in das Gebäude ein und zündeten im Sekretariat einen Aktenschrank an. Der Brand griff auf das gesamte Gebäude über und verursachte Sachschäden in Höhe von mehreren Millionen Euro. Seit dem Schuljahr 2011/12 werden die Schüler in einem Neubau wieder am alten Standort unterrichtet.
Platz 7
Ebenfalls zwei Plätze nach unten geht es für die Elly-Heuss-Schule, die 8 Prozent erhielt. Die Schule liegt zentral am Platz der deutschen Einheit, hat eine internationale Ausrichtung und setzt auf bilinguales Lernen. Eine Besonderheit: Seit 2009 trägt die EHS die Auszeichnung „Eliteschule des Fußballs“. Den etwa zwölf Fußballern pro Jahrgang wird dabei geholfen, Leistungssport und Schule unter einen Hut zu bringen. Dabei kooperiert die Schule auch mit den Nachwuchsleistungszentren von Mainz 05 und dem SV Wehen Wiesbaden.
Platz 6
Von Platz 8 auf Platz 6 geht es für die Oranienschule, die 8 Prozent unserer Leser für das beste Gymnasium in Wiesbaden halten. 1857 wurde die Schule gegründet – zunächst als Höhere Bürgerschule für Knaben. Etwa 50 Jahre später, im Jahr 1905 wurde die Oranienschule zum Realgymnasium ausgebaut. Damit ist sie das drittälteste Gymnasium in Wiesbaden.
Platz 5
Um zwei Plätze verbessert sich die Humboldt-Schule: Das private Ganztagsgymnasium in der Mosbacher Straße erhält 9 Prozent und damit zwei Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage. Die Schule wurde 1958 gegründet und setzt seitdem auf individuelle Förderung. Dies soll unter anderem durch kleinere Klassen und fächerübergreifendes Lernen ermöglicht werden.
Platz 4
Erneut auf Platz 4 landet das älteste Gymnasium der Stadt. Mit erneut 11 Prozent verpasst die Diltheyschule wieder nur knapp das Treppchen. Im Jahr 1844 erließ Herzog Adolf von Nassau ein Dekret, in dem das vorherige Pädagogium zum humanistischen Gymnasium erweitert wurde. Ihren heutigen Namen erhielt die Diltheyschule 1951, an die Georg-August-Straße zog sie im Jahr 1969. Berühmte ehemalige Schüler sind unter anderem General und Widerstandskämpfer Ludwig Beck, Chemie-Nobelpreisträger Hans Fischer und die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.
Platz 2
Den zweiten Platz in unserem Ranking teilen sich das Gymnasium am Mosbacher Berg und die Leibnizschule mit jeweils 11 Prozent und der gleichen Stimmenzahl. Das Gymnasium am Mosbacher Berg in Wiesbaden-Mitte ist eher einer der jüngeren Gymnasien der Stadt und besteht seit 1969.Unter anderem Comedy-Star Michael Kessler („Switch reloaded“) machte hier sein Abitur.
Die Geschichte der Leibnizschule im Westend reicht bis ins Jahr 1905 zurück, als sie damals als Oberrealschule für Knaben gegründet wurde. Zum Gymnasium wurde sie 1956 und nahm später dann auch Mädchen auf. Die Leibnizschule war eine der ersten Schulen in Hessen, die einen G8-Zweig anbot. Die Schwerpunkte der Schule liegen auf Musik und MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).
Platz 1
Wie bei den beiden vergangenen Umfragen geht der erste Platz an die Gutenbergschule in Wiesbaden-Südost. Nach 16 und 17 Prozent sind es dieses Mal wieder 17 Prozent für die Wiesbadener Schule, die nach dem berühmtesten Mainzer benannt wurde. Die Gutenbergschule ist nur ein Jahr „jünger“ als die Diltheyschule und wurde 1845 als Realgymnasium gegründet. Ihren heutigen Namen trägt die Schule seit 1955. Auch die Gutenbergschule hatte einige berühmte Schüler wie Sportkommentator Béla Réthy oder den Widerstandskämpfer und späteren ersten Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz Otto John.