Erst eine Nachricht auf X (vormals Twitter) verriet den Besuch am Donnerstagnachmittag in Wiesbaden. Die Frankfurter Polizei schrieb, dass es wegen des Kommens von Wolodimir Selenski verschärfte Sicherheitsmaßnahmen auf dem Weg vom Frankfurter Flughafen nach Wiesbaden gegeben habe. Völlig unklar war jedoch, warum und wie lange sich der ukrainische Präsident im Rhein-Main-Gebiet aufhalten werde (wir berichteten).
Seit dem Donnerstagabend ist nun klar: Selenski besuchte das Europa-Hauptquartier der US-Army in Erbenheim. Das gab das U.S. European Command per Pressemitteilung bekannt. Von der Clay-Kaserne aus wird die militärische Hilfe in der Ukraine organisiert. In Erbenheim sprach Selenski unter anderem mit dem Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa und Afrika, General Christopher Cavoli. Er ist gleichzeitig NATO-Oberbefehlshaber. Zudem traf er weitere Militärangehörige anderer Staaten.
Thema der Gespräche seien vor allem die Militärhilfen für die Ukraine gewesen. Auch sei es um das „Drawdown-Paket“ gegangen, das der US-Präsident Joe Biden angekündigt hatte, sowie die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte. Selenski schrieb dazu auf seinem eigenen X-Account: „Wir gehen davon aus, dass der US-Kongress bald eine wichtige Entscheidung über die Fortsetzung dieser notwendigen Unterstützung für die Ukraine treffen wird.“
Die USA sind die größten Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland. Zuletzt hatte es im US-Kongress Auseinandersetzungen um die Höhe der künftigen Ukrainehilfen gegeben.
