Das ändert sich im Juli

Von steigenden Renten zu besserem Schutz für Whistleblower und mehr – wir zeigen euch, welche Änderungen der Juli mit sich bringt.

Das ändert sich im Juli

Einiges wird sich mit dem Juli grundlegend ändern. Merkurist listet die wichtigsten Neuerungen für euch auf.

Das E-Rezept wird eingeführt

Mit dem E-Rezept können Ärzte digital und papierlos Rezepte ausstellen. In den teilnehmenden Apotheken könnt ihr ab 1. Juli eure elektronische Gesundheitskarte (Krankenkassenkarte) in das entsprechende Kartenterminal stecken und so euer Rezept einlösen. Bis Ende Juli sollen voraussichtlich 80 Prozent der Apotheken in Deutschland das E-Rezept nutzen können.

Aus für Girokarten mit Maestro

Mit der Maestro-Funktion von Girokarten könnt ihr bisher auch im Ausland einfach bezahlen und Geld abheben. Mit dem Juli kommt schrittweise das Aus: Vom Monatsbeginn an wird es keine neuen Girokarten mit dieser Funktion mehr geben. Karten, die aktuell gültig sind, behalten die Funktion, bis sie ungültig werden.

Rentenerhöhung

Die Rente steigt das zweite Jahr in Folge deutlich: Im Westen werden die Bezüge um 4,39 Prozent erhöht, im Osten um 5,86 Prozent. Bei einer Rente von 1000 Euro im Monat, die nur auf West-Beträgen basiert, bedeutet das rund 44 Euro mehr auf dem Konto. Bei einer gleich hohen Rente mit Ost-Beträgen fast 60 Euro mehr.

Änderungen beim Bürgergeld

Von Hartz IV ging es zum Bürgergeld. Damit löst nun auch der „Kooperationsplan“ die „formale Eingliederungsvereinbarung“ ab. Dieser Plan soll ein „roter Faden“ in der Arbeitssuche sein, in verständlicher Sprache geschrieben. Damit müssen Leistungsempfänger nicht mehr vorrangig in eine neue Arbeitsstelle vermittelt werden. Stattdessen soll mehr auf berufliche Weiterbildung gesetzt werden.

Höhere Einkommensfreigrenze

Die Einkommensfreigrenze steigt für Menschen, die Bürgergeld beziehen. Erwerbstätige dürfen nun 30 Prozent des Gehalts behalten, wenn sie zwischen 520 und 1000 Euro verdienen. Für Menschen bis 25 Jahre steigt der Freibetrag auf die Minijob-Grenze, also auf 520 Euro.

Pflegeversicherung wird teurer

Auch die allgemeinen Beiträge zur Pflegeversicherung steigen. Der Beitrag liegt ab Juli bei 3,4 Prozent eures Bruttoeinkommens, wenn ihr Kinder habt. Wenn ihr kinderlos seid, liegt der Beitrag künftig bei 4 Prozent des Einkommens. Pflegebedürftige Menschen haben Anspruch auf das sogenannte Pflegegeld, das mit diesen Beiträgen finanziert wird.

DHL-Porto steigt

Teilweise müssen DHL-Kunden ab 1. Juli mehr bezahlen: So wird beispielsweise das Porto für das 10-Kilo-Paket um einen Euro erhöht und kostet künftig 10,49 Euro. Auch Nachnahme-Sendungen, die Alterssichtprüfung und die Transportversicherung werden teurer.

Neues Whistleblower-Gesetz

Menschen, die auf Missstände in Unternehmen und Behörden hinweisen, sollen ab 2. Juli vor Entlassung und Schikanen geschützt werden. Denn an dem Tag tritt ein neues Whistleblower-Gesetz in Kraft. Mit ihm setzt Deutschland eine EU-Richtlinie um. In Behörden und Unternehmen mit mehr als 50 Angestellten müssen von nun an Anlaufstellen geschaffen werden, die Meldungen zu Betrügereien, Korruption oder auch zu Verstößen gegen Tier- und Umweltschutzregeln entgegennehmen sollen.

Höhere Pfändungsfreigrenzen

Schuldner dürfen seit Junianfang mehr Geld haben, ohne dass dieses gepfändet werden darf. Die sogenannte Pfändungsfreigrenze liegt jetzt bei 1409,99 Euro; bei Menschen, die Unterhalt zahlen müssen, bei 1939,99 Euro. Damit sollen die Betroffenen besser im Leben auskommen können. Es wird empfohlen, zu überprüfen, ob die neuen Freigrenzen auch angewendet werden.

Hessen erhöht das Gehörlosengeld

Gehörlose Menschen haben in Hessen Anspruch auf das sogenannte Gehörlosengeld, das Betroffene beim Landeswohlfahrtsverband Hessen beantragen können. Das gezahlte Gehörlosengeld sei an die Entwicklung der gesetzlichen Rentversicherung gekoppelt. Ab 1. Juli erhalten die Betroffenen nun knapp 165 Euro jeden Monat statt bisher 158 Euro. Derzeit beziehen 2.482 Personen in Hessen die Leistung.

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