Politiker, beliebte Schaustellerin, Star-Architekt: 2024 sind einige bekannte Wiesbadener gestorben.
Christel Glöckner („Puffer Christ’l“)
Anfang Februar ist die bekannte Wiesbadener Schaustellerin Christel Glöckner gestorben. Glöckner war mit ihrer Familie seit vielen Jahren auf großen Veranstaltungen mit ihrem Kartoffelpuffer-Stand vertreten, der nach ihr benannt wurde. Gegründet wurde das Familienunternehmen bereits im Jahr 1976.
Der Traditionsimbiss hat unter anderem auf dem Sternschnuppenmarkt in Wiesbaden und auf vielen anderen Veranstaltungen in Wiesbaden, Mainz, dem Rheingau und im Rhein-Main-Gebiet seinen festen Platz. Erstmals selbstständig gemacht hatte sich Christel Glöckner gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang im Jahr 1972 mit der kleinen Studentenkneipe „Mini Pub“ in der Philippsbergstraße in Wiesbaden. Mit einem gebrauchten Imbisswagen startete das Paar dann vier Jahre später während der Fastnacht in Wiesbaden an der Wilhelmstraße. Erst verkauften sie Bratwurst, 1982 wechselten sie zu Kartoffelpuffer.
Seit sieben Jahren wird das Unternehmen von Christel Glöckners Sohn Sven unter dem Namen „Glöckner Eventgastronomie GmbH“ geführt.
Hanns-Dietrich Rahn
Der Wiesbadener Arzt Hanns-Dietrich Rahn ist am 19. März im Alter von 72 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Rahn arbeitete als Orthopäde und Chirurg mit Praxen in Wiesbaden und Idstein, war von 1996 bis 2021 Mannschaftsarzt des Fußball-Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden und seit 1995 leitender Turnierarzt des Longines Pfingstturniers Wiesbaden. Seit 2007 war er zudem Vize-Präsident beim WRFC.
Hans-Michael Maus
Am 6. April ist der ehemalige Wiesbadener SPD-Politiker Hans-Michael Maus im Alter von 80 Jahren gestorben. Maus war gelernter Dreher und später Betriebsratsvorsitzender. 1969 trat er in die SPD ein, war von 1977 bis 1991 Mitglied der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung – davon sechs Jahre als Fraktionsvorsitzender. 1991 wurde er das erste Mal direkt in den Hessischen Landtag gewählt, außerdem war er für kurze Zeit Parteivorsitzender der Wiesbadener SPD.
„Sein Tod hinterlässt eine tiefe Lücke in unserer politischen Gemeinschaft und in unseren Herzen,“ schrieben etwa die SPD-Vorsitzenden Susanne Hoffmann-Fessner und Alexander Hofmann. Maus sei nicht nur ein respektiertes Parteimitglied gewesen, sondern auch ein engagierter Politiker, der sich „unermüdlich“ für die Interessen der Bürger einsetzte. „Seine Leidenschaft für die politische Arbeit und sein unerschütterlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit werden uns stets in guter Erinnerung bleiben.“
Fumihiko Maki
Der Architekt des Wiesbadener Museums Reinhard Ernst (mre) ist am 6. Juni in seinem Haus in Tokio gestorben – im Alter von 95 Jahren. Laut dem Stifter und Museumsgründer Reinhard Ernst habe Fumihiko Maki das Museums-Projekt von der ersten Zeichnung an begleitet. Für ihn sei nie ein anderer Architekt in Frage gekommen. „Mit Fumihiko Maki verliert die Welt einen herausragenden Architekten, und ich verliere einen sehr guten Freund“, so Ernst. Die Eröffnung des Museums hat Maki nicht mehr miterleben können.
Das mre war der zehnte Museumsbau von Fumihiko Maki und sein einziger in Europa. 1993 war er mit dem „Nobelpreis der Architektur“, dem Pritzker-Preis, ausgezeichnet worden. Vom 23. Juni 2024 bis 9. Februar 2025 widmet das mre seine erste Sonderausstellung „Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur / Towards Humane Architecture“ dem 1928 geborenen Architekten.