Deutschrocker, Fußballstar und bekannter Gastronom – im Jahr 2023 sind einige bekannte Wiesbadener gestorben. Welche Erinnerungen wir mit ihnen verbinden.
Lothar Pohl
Er war der Sänger der Deutschrock-Band „Die Crackers“. Im Oktober starb Lothar Pohl im Alter von 71 Jahren. Gitarrist Stephan Ohnhaus überbrachte die traurige Nachricht auf dem Facebook-Account der Band. „Ich muss Euch, allen Fans und Freunden, die für uns alle unfassbare Nachricht weitergeben, dass unser guter Freund, unser lieber Kollege und seit 44 Jahren Sänger unserer Band Die Crackers, Lothar Pohl, in der vergangenen Nacht von uns gegangen ist. Wir stehen unter Schock.“
Weiter schrieb Ohnhaus: „Lothar schien mir manchmal irgendwie fast sowas wie unsterblich, wie er durch’s Leben gewirbelt ist, so voller Power und Elan. Ich bitte um Verständnis, dass uns und mir erst einmal die Worte fehlen.“ Die Band, die im Jahr 1979 in Wiesbaden ihren ersten Auftritt hatte, wurde mit Titeln wie „Klassenfahrt zum Titisee“ (1983) deutschlandweit bekannt.
Wilhelm (Willi) Balzer
Im Mai starb der Gastronom und langjährige Betreiber des Biebricher Restaurants „Die Bratkartoffel“ Wilhelm (Willi) Balzer (56). Viele Biebricher machte die Nachricht um Balzers Tod betroffen. So sprachen etwa auf Facebook zahlreiche Menschen ihr Beileid aus, zeigten sich schockiert und traurig.
Doch sein Restaurant ist nun in guten Händen: Übernommen hat es Balzers guter Freund Uwe Seel. Er hatte vorher das Kultlokal „Der kleine König“ in der Mauergasse geführt. „Aus Respekt und Anerkennung für Willi Balzer haben wir den Namen beibehalten“, erzählte Seel gegenüber Merkurist. Doch auch seine eigene Note wollte er in das Lokal einfließen lassen. Heraus kam „Die königliche Bratkartoffel“.
Günther Noerpel
Ebenfalls ein Biebricher Original war Günther Noerpel. Er starb mit 83 Jahren im Dezember, wie die Gibber Kerbe Gesellschaft mitteilte. Noerpel sei „aufgrund seiner herausragenden Dienste, insbesondere auch für den Stadtteil Biebrich“ auf der Gibber Kerb 2001 zum Gibber Ehrenbürger ernannt worden.
Noerpel sei der Gibber Kerbe Gesellschaft zudem immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und habe sie in besonderem Maße bei Jubiläumsveranstaltungen unterstützt, wie zum Beispiel bei der 100. Gibber Kerb im Jahr 2009. Das Andenken von Günther Noerpel wolle man nun mit Stolz in Ehren halten.
Agyemang Diawusie
Völlig überraschend starb im Alter von nur 25 Jahren Ende November der Ex-SVWW-Spieler Agyemang Diawusie. Das teilte sein aktueller Verein Jahn Regensburg mit. Der Spieler erlitt einen plötzlichen Herztod. Mutmaßlich sei dieser durch einen viralen Infekt mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung ausgelöst worden. Zum unerwarteten Tod des ehemaligen deutschen U-Nationalspielers sagte Regensburg-Geschäftsführer und Ex-Mainz-05-Coach Achim Beierlorzer: „Wir können unsere Fassungslosigkeit noch immer kaum in Worte fassen und es fällt uns allen unglaublich schwer, diesen Verlust zu verarbeiten.“
Agyemang Diawusie stammte aus der Regensburger Jugend und spielte in der Saison 2017/2018 für den SV Wehen Wiesbaden. In der Rückrunde der Saison 2018/2019 kehrte er noch einmal für ein halbes Jahr nach Wiesbaden zurück.
Weitere Trauerfälle
Außerdem starben in diesem Jahr Kriminalhauptkommissar und „Schutzmann vor Ort“ Christoph Müller (60), „Tatort“-Star Dieter Schaad (96), Sängerin und Chorleiterin am Staatstheater Dagmar Howe (85), der ehrenamtliche Stadtrat Michael Göbel (64), Unternehmer Claus Wisser (81), Wochenmarkt-Blumenhändler Hans Keil (64), Radsportler Klaus Bugdahl (88) und Musiker Heinz Zickler (103).