Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat man auch in Deutschland wieder damit begonnen, sich mit verschiedenen Bedrohungsszenarien auseinanderzusetzen. Dabei geht es vor allem auch darum, die eigene Bevölkerung im Ernstfall zu schützen.
In diesem Zusammenhang ist immer wieder auch von Bunkern die Rede. Diese wurden während des Zweiten Weltkriegs und angesichts des Kalten Krieges bis in die 1980er Jahre hinein errichtet. Insgesamt gab es in den alten Bundesländern rund 2000 öffentliche Schutzraumanlagen, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) angibt.
Anlagen in Wiesbaden einsatzbereit?
Auch in Wiesbaden gibt es noch solche alten Anlagen – und zwar einen Hochbunker an der Friedrich-Ebert-Allee neben dem Finanzministerium sowie einen Tiefbunker an den Quellen am Kaiser-Friedrich-Platz. Doch wären sie in einem Ernstfall überhaupt wieder zu gebrauchen? So wie es aussieht, wohl eher nicht. Denn wie die Stadt Wiesbaden mit Verweis auf die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gegenüber Merkurist erklärt, stünden in Deutschland aktuell keine einsatzbereiten öffentlichen Schutzräume zur Verfügung.
Denn die „funktionale Erhaltung öffentlicher Schutzräume“ sei aufgrund der geänderten Sicherheitslage nach Ende des Kalten Krieges bereits im Jahr 2007 eingestellt worden. Laut BBK gehen Experten heute von einem Schadenszenario ohne Vorwarnzeit aus. Daher könnten Schutzräume der Bevölkerung keine ausreichende Sicherheit bieten.
Wie man am besten vorsorgt und in Notsituationen richtig handelt, erklärt das BBK auf seiner Website. Dort findet man auch Antworten auf Fragen rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitslage in Deutschland.