Aktuell wird in vielen deutschen Städten teils leidenschaftlich über die Namenspatrone von Straßen und Plätzen diskutiert. Im Fokus steht dabei meist, ob der Namensgeber möglicherweise in NS-Verbrechen verstrickt war. Zudem muss auch immer wieder neu bestimmt werden, wem städtische Gesellschaften wie gedenken möchten. In Wiesbaden werden nun Experten zu dieser Thematik referieren und auch mit Bürgern diskutieren.
Wie die Stadt Wiesbaden mitteilt, wird es dazu im Mai ein Symposium geben. Denn durch die wachsende Distanz zum „Dritten Reich“ und das Verschwinden der Zeitzeugen würden immer wieder Diskussionen um eine Neuausrichtung der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes angeregt. Wie Kulturdezernent Axel Imholz (SPD) sagt, freue er sich auf einen spannenden Austausch mit Vertretern der kommunalen Erinnerungsarbeit sowie auf Denkanstöße und Impulse aus der Wissenschaft.
Außer Forschern verschiedener Fachrichtungen wird in Wiesbaden unter anderem auch ein Vertreter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora referieren. Darüber hinaus stellen das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, das Stadtarchiv Kiel und das Stadtarchiv Wiesbaden ihre Arbeit vor. Das Symposium richtet sich explizit an interessierte Bürger sowie Engagierte in der Erinnerungskultur und Gedenkarbeit.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag (11. Mai) und Freitag (12. Mai) im Friedrich-Naumann-Saal im Haus an der Marktkirche statt. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist unter veranstaltung-stadtarchiv@wiesbaden.de erforderlich. Alle Informationen zum Symposium sind auf der städtischen Homepage unter Symposium | Landeshauptstadt Wiesbaden abrufbar.