Kindesmissbrauch: Ex-Jugendtrainer des SVWW zu langer Haftstrafe verurteilt

Urteil im Prozess am Frankfurter Landgericht gefallen

Kindesmissbrauch: Ex-Jugendtrainer des SVWW zu langer Haftstrafe verurteilt

Wegen schwerer Vergewaltigung von Kindern und Jugendlichen ist ein ehemaliger Fußball-Jugendtrainer des SV Wehen Wiesbaden (SVWW) am Landgericht Frankfurt am Donnerstag (23. März) zu zwölf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Jugendschutzkammer ordnete zudem eine anschließende Sicherungsverwahrung des Mannes an. Das berichtet die Hessenschau.

Der inzwischen 35-jährige Mann hatte die Taten zum Teil gestanden. Im Zeitraum zwischen 2014 und 2021 habe es insgesamt elf Betroffene gegeben, berichtet das Nachrichtenportal. So soll der Mann laut Staatsanwaltschaft die Jugendlichen sowie einen Zehnjährigen unter Vorwänden in seine Wohnung gelockt, sie dort unter anderem mit Schokolade und Alkohol gefügig gemacht und sie anschließend sexuell missbraucht haben (wir berichteten).

Kinderpornografisches Material auf Smartphone

Im Dezember 2021 wurde er in Untersuchungshaft genommen, nachdem auf seinem Mobiltelefon belastendes, kinderpornografisches Material sichergestellt worden war (wir berichteten). Nach Angaben der „Bild“ seien jedoch keine Jugendspieler des Vereins geschädigt worden.

Wie die Hessenschau weiter berichtet, warf die Anklage dem 35-Jährigen 50-fache Vergewaltigung und Körperverletzung vor. So soll der Mann ab 2016 einen damals 16-Jährigen über drei Jahre hinweg manipuliert, isoliert und verängstigt haben. Dann habe er ihm unter einem Pseudonym Drohnachrichten geschickt und sich ihm anschließend gegenüber als hilfsbereiter Trainer ausgegeben, so die Nachrichtenseite. Der Jugendliche soll sich dann zu den sexuellen Handlungen wegen der vorherigen Drohungen gezwungen gefühlt haben.

Der SV Wehen Wiesbaden, für den der Mann zwischen Sommer 2019 und Oktober 2021 arbeitete, „begrüßt“ das Urteil, wie der Verein auf seiner Webseite mitteilt. „Es ist unbegreiflich und erschütternd, dass Menschen zu einem derartig furchtbaren Verhalten fähig sind. Die ganze Härte des Strafrechts ist notwendig, um diese Täter zu bestrafen und ein solches Verbrechen auch gesellschaftlich zu ächten“, so der SVWW.

Zudem betont der Verein, dass nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der Mann die Taten nicht während seiner Arbeit als Jugendtrainer des SVWW verübt hat. Zuletzt war er aber beim SVWW tätig gewesen und nach Bekanntwerden der Ermittlungen sofort freigestellt und dann fristlos entlassen worden.

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