Fast die Hälfte der Wiesbadener ist unzufrieden mit der Innenstadt. Das geht aus den Ergebnissen der Bürgerumfrage „Leben in Wiesbaden“ hervor, die das Wiesbadener Amt für Statistik und Stadtforschung im Jahr 2022 durchgeführt hat. 2018 war es nicht einmal ein Drittel.
43 Prozent unzufrieden mit Innenstadt
Von 4282 Befragten gaben 26 Prozent an, unzufrieden mit der Innenstadt zu sein, 17 Prozent seien sogar sehr unzufrieden – insgesamt also 43 Prozent. Zufrieden oder sehr zufrieden hingegen seien nur 21 Prozent der Befragten. 30 Prozent gaben an, wenigstens teilweise zufrieden zu sein. In dieser Bewertung zeigt sich ein deutlicher Negativtrend im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2018. Damals waren noch mehr Menschen zufrieden (31 Prozent) als unzufrieden (29 Prozent), die meisten lagen irgendwo dazwischen.
Für diese Verschiebung in der Wahrnehmung dürfte unter anderem auch die Corona-Pandemie verantwortlich sein. Für mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) habe Corona eine eher oder sogar sehr negative Auswirkung auf die Wiesbadener Innenstadt gehabt. Zwei Drittel der Wiesbadener sehen es als vordringliche Priorität an, die Wiesbadener Innenstadt zu fördern.
AKK-Bewohner am seltensten in Innenstadt
Die Unbeliebtheit der Wiesbadener Innenstadt zeigt sich auch in den Besuchszahlen. Nur 27 Prozent der Wiesbadener gehen mehrmals pro Woche oder sogar täglich in die Innenstadt. Bei etwa genau so vielen ist es mehrmals im Monat, bei knapp 40 Prozent noch seltener.
Wenn man diese Angaben nach Alter, Wohnort und Wohndauer in Wiesbaden aufschlüsselt, zeichnen sich klare Trends ab: Am häufigsten geht in die Stadt, wer jung ist, nah an der Innenstadt wohnt und noch nicht lange in Wiesbaden lebt. Wer hingegen etwas älter ist, in den äußeren Stadtteilen wohnt und in Wiesbaden geboren wurde, geht seltener in die Innenstadt. Am wenigsten gehen die Bewohner aus Amöneburg, Kostheim und Kastel in die Wiesbadener Innenstadt.
Weitere Informationen und Ergebnisse aus der Bürgerumfrage findet ihr hier.