Ermordeter US-Soldat bekommt Gedenktafel in Wiesbaden

Ein vor 40 Jahren von der RAF in Wiesbaden getöteter Amerikaner soll nun eine Gedenktafel im Stadtwald bekommen.

Ermordeter US-Soldat bekommt Gedenktafel in Wiesbaden

Zur Erinnerung an einen jungen US-Soldaten, der vor 40 Jahren in Wiesbaden von Mitgliedern der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) getötet wurde, wird nun im Stadtwald eine Gedenktafel aufgestellt. Das teilt die Stadt Wiesbaden mit.

Am frühen Morgen des 8. August 1985 hatten Waldarbeiter den amerikanischen Soldaten Edward F. Pimental tot in der Nähe des Hofguts Adamsthal gefunden. Der 20-Jährige hatte zuvor in der Disco „Western Saloon“ in der Dotzheimer Straße Birgit Hogefeld von der Dritten Generation der RAF getroffen. Wahrscheinlich zusammen mit einer dritten Person gingen sie anschließend in den Wiesbadener Stadtwald, wo Pimental mit einem Kopfschuss ermordet wurde.

Mit seinem Truppenausweis verschafften sich Mitglieder der RAF dann Zugang zur Rhein-Main-Air-Base am Frankfurter Flughafen. Hier platzierten sie eine Autobombe. Bei der Detonation wurden 20 Personen schwer verletzt, zwei Menschen kamen ums Leben. In einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters bekannte sich die RAF zu der Tat.

Vollständig aufgeklärt ist der Mord an Pimental jedoch bis heute nicht.

Mehrere Veranstaltungen zur RAF-Gruppe in Wiesbaden

Die Idee zur Gedenktafel für Edward F. Pimental am Tatort im Wiesbadener Stadtwald kam von der Bildungsinitiative „Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e.V.“. Zudem wird die Initiative mehrere Veranstaltung zum Thema anbieten, darunter ein Filmabend mit dem Murnau Filmtheater und dem Stadtarchiv Wiesbaden am Freitag, 8. August, um 20:15 Uhr. Der gezeigte Film „Black Bock BRD“ beschäftigt sich mit dem Mord an Pimental und der Frage, was es für den Umgang mit Linksterrorismus in der Bundesrepublik bedeutet, dass das Verbrechen bis heute nicht aufgeklärt ist.

Die Geschichte zu der Dritten Generation der RAF in Wiesbaden könnt ihr auch im folgenden Artikel nachlesen: