Was hat Wiesbaden mit der New Yorker Freiheitsstatue zu tun? "Was hat es mit Deutschlands kürzester Bundesstraße auf sich? Im Folgenden klären wir euch über ein paar skurrile Fakten aus Wiesbaden auf.
Die kürzeste und die kurioseste Bundesstraße Deutschlands
Einst umfasste die B263 die komplette Mainzer Straße und war die Direktverbindung zur A671. Heute reicht die Bundesstraße nur noch bis zur Anschlussstelle „Mainzer Straße“ der A66. Das sind gerade einmal 700 Meter.
Und noch eine merkwürdige Bundesstraße führt durch Wiesbaden: ein Teilstück der B262. Die Strecke zwischen der Innenstadt und der A643 ist gerade einmal 1,3 Kilometer lang. Das andere Teilstück kann man um Wiesbaden herum jedoch lange suchen. Denn es befindet sich in der Eifel und verbindet dort zwei Autobahnen: die A61 an der Anschlussstelle Mendig und die A48 bei Mayen.
Amöneburger Zement in New York
Sie war zwar ein Geschenk Frankreichs, doch steht die „Statue of Liberty“ auf Wiesbadener Fundament. Denn der Sockel, auf dem die Freiheitsstatue errichtet wurde, war mit Zement aus Amöneburg gebaut worden. Geliefert hat das Material damals, im Jahr 1864, die Portland-Cement-Fabrik „Dyckerhoff & Söhne“. 8000 Fässer Zement wurden nach New York verschifft. Die Betonmasse, die daraus geschaffen wurde, war bis dahin die größte der Welt.
Eingeweiht wurde die in Roben gehüllte Figur der römischen Freiheitsgöttin Libertas am 28. Oktober 1886 auf Liberty Island im New Yorker Hafen. Mit einer Gesamthöhe von 92,99 Metern gehört sie zu den höchsten Statuen der Welt.
Heißeste Quellen Europas
Die Thermalquellen in Wiesbaden zählen zu den heißesten in ganz Europa. 67 Grad beträgt ihre Temperatur, ihr Alter wird auf mindestens 200.000 Jahre geschätzt. Jeden Tag sprudeln zwei Millionen Liter Wasser aus 2000 Metern Tiefe in der Innenstadt an die Oberfläche. Teilweise wird die Wärme gespeichert und Wohnungen und Gebäude damit beheizt.
Russische Kirche ist kostbarster Sakralbau der Stadt
Auf dem Wiesbadener Neroberg steht der in seiner Ausstattung kostbarste Sakralbau der Stadt. Doch es ist nicht, wie vielleicht zu erwarten wäre, eine katholische, sondern die Russisch-Orthodoxe Kirche. Erbaut wurde sie von 1849 an im Auftrag von Herzog Adolf von Nassau, als Grabkirche für seine verstorbene Ehefrau Elisabeth Romanow, eine Nichte des Zaren Nikolaus I. von Russland.
Ihr Erbauer Philipp Hoffmann hatte zuvor bereits die Bonifatiuskirche und die Synagoge am Michelsberg errichten lassen. Vorbild für die Kirche war für den Herzog die Moskauer Erlöser-Kirche. Damals galt Wiesbaden als attraktives Reiseziel für Angehörige des russischen Adels. So war etwa die russische Großfürstin Katharina, Schwester des Zaren Alexander, zur Kur hier.
Heute wird die „Griechische Kapelle“ von der russischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt. Auf dem russischen Friedhof, der sich hinter der Kirche befindet, wurden zudem etliche Fürsten im 19. Jahrhundert begraben. Lange Zeit war er der einzige russisch-orthodoxe Friedhof in Deutschland.