Weniger Geld für Wiesbadener Kulturszene

Kürzungen in allen Bereichen angekündigt

Weniger Geld für Wiesbadener Kulturszene

Freie Musiker, Tänzer, Theatergruppen und Programmkinos: Sie alle sollen in den nächsten zwei Jahren weniger Fördergelder von der Stadt Wiesbaden bekommen. So zumindest sieht es der Entwurf für den Doppelhaushalt 2024/25 vor.

Freie Kulturszene besonders betroffen

Der Stadt Wiesbaden zufolge sollen in allen Bereichen der Stadtverwaltung Gelder gekürzt werden. Doch Ausgaben, zu denen die Stadt ohnehin gesetzlich oder vertraglich verpflichtet ist, können nicht einfach gestrichen werden. Deshalb sei vor allem die freie Kulturszene von den Kürzungen betroffen.

„Kürzungen im Kulturhaushalt verschärfen die Lage bei der frei-gemeinnützigen Kulturszene immens“, sagt Ernst Szebedits, Vorsitzender des Kulturbeirats. „Kulturförderung für nicht-städtische Kulturträger ist für die Kommune eine freiwillige Ausgabe und hat deswegen einen schweren Stand.“

Diskussion im Kulturbeirat

In seiner nächsten Sitzung am Mittwoch (4. Oktober) wolle der Kulturbeirat deshalb besprechen, wie es mit der Kulturszene in Wiesbaden weitergehen soll – „ohne ein Gegeneinander der Initiativen und freien Träger dieser Stadt auszulösen“, sagt Dorothée Rhiemeier, stellvertretende Vorsitzende des Kulturbeirats.

In der Corona-Pandemie habe sich der Kulturbeirat dafür eingesetzt, dass der Kulturhaushalt nicht gekürzt, sondern aufgewertet werde. „Welchen Sinn macht es, die Wiesbadener Kulturlandschaft in der Corona-Krise zu halten und ihr dann zwei Jahre später die Mittel zu kürzen?“, so Szebedits. „Wir erneuern unsere Aussage, die wir vor zwei Jahren getroffen haben: „Kultur ist kein ‚nice to have‘.“