Der Mann mit dem Revolver kam aus einer Hecke gesprungen. Zwei Schüsse gab er auf Dündar Yildiz ab. „Plötzlich und ohne ein Wort, kaltblütig und hinterhältig“, so sagt er heute im Rückblick. Ein Schuss traf den damals 34-jährigen Wiesbadener an der Hüfte, der andere seitlich in den Hals.
„Für einen Moment spürte ich gar nichts. Nur ein einziger Gedanke ging mir durch den Kopf: Ich kann nichts bewegen. Ich werde sterben“, so erinnert sich Yildiz heute an den Moment am Abend des 18. Dezembers 2021. Sein Begleiter rief die Polizei, der Täter flüchtete (wir berichteten).
Das Projektil drang durch Yildiz’ Hals in seinen Brustkorb ein, zerstörte mehrere große Blutgefäße, durchschlug einen Brustwirbel und den Spinalkanal. Im Krankenhaus kämpften die Ärzte lange um sein Leben. Am Ende waren sie erfolgreich, doch bis heute ist Yildiz querschnittsgelähmt. „Es ist ein Wunder, dass ich überlebt habe“, sagt er heute. Seinen Oberkörper könne er überraschenderweise wieder ohne Probleme bewegen, doch seine Beine bleiben gelähmt.
Kosten der Operation für ihn nicht zu stemmen
Yildiz will sein Schicksal nicht hinnehmen. Der Kampfsportler will sich einer Nerventransplantation unterziehen. Ein Termin im Februar stand eigentlich schon fest, musste jedoch wieder abgesagt werden. Die hohen Kosten seien für ihn nicht zu stemmen, sagt Yildiz. Die Krankenkasse würde nur einen kleinen Teil der Kosten übernehmen.
Yildiz war vor dem Anschlag Profiboxer. „Ich bin Kampfsportler im Herzen – und jetzt kämpfe ich um mein Leben auf zwei Beinen.“
Mit einer Spendenaktion hat er bereits fast 6000 Euro eingenommen. Der Zielbetrag liegt bei 53.000 Euro. Die Webseite der Spendenaktion findet ihr hier.