Mit einem symbolischen Spatenstich sind am Donnerstag (4. September) die Arbeiten zur Umgestaltung des Schlossplatzes gestartet. Das teilt die Landeshauptstadt Wiesbaden mit. Politik und Verwaltung setzten den offiziellen Startschuss direkt vor der Marktkirche – dort, wo auch die ersten Maßnahmen des Projekts umgesetzt werden sollen.
Funktionalität im Fokus
Der Schlossplatz gilt als politisches, religiöses und gesellschaftliches Zentrum Wiesbadens. Das Projekt soll daher sowohl ökologisch als auch funktional überzeugen. „Besonders wichtig ist uns die ökologische und nachhaltige Qualität: Mit neuen Baumquartieren, Regenwassernutzung und einem durchdachten Bodenaustausch schaffen wir gesunde Bedingungen, damit die neuen Bäume langfristig wachsen können,“ sagt Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne).
Außer mehr Grün wird die Fläche mit neuer Infrastruktur ausgestattet. Unter die Erde kommen Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen, die auch für Großveranstaltungen nutzbar sind. Zudem sollen Natursteinpflaster und neue Aufenthaltsbereiche mit Sitzmöglichkeiten das Erscheinungsbild des Platzes aufwerten.
Bauarbeiten bis 2027 – mit Unterbrechungen
Die Stadt hat für den ersten Bauabschnitt 4,5 Millionen Euro bewilligt. Er läuft bis Sommer 2027. Gründe für die lange Bauzeit sind „denkmalpflegerische Anforderungen“, archäologische Untersuchungen und notwendige Kampfmittelsondierungen. Zudem muss die Baustelle während großer Veranstaltungen wie der Rheingauer Weinwoche oder dem Sternschnuppenmarkt ruhen. Auch deshalb startete das Projekt erst nach dem diesjährigen Weinfest.
Während der Bauzeit bleibt die Marktkirche für Besucher erreichbar, allerdings mit Einschränkungen bei den Zugängen. Der Bereich vor der Kirche ist vollständig gesperrt. Zudem rechnet die Stadt mit mehr Baustellenverkehr über die Straßen „An den Quellen“ und „Schlossplatz“.
Ein Platz für Alltag und Feste
Der Schlossplatz ist Teil des sogenannten Wiesbadener Fünfecks und wird jedes Jahr vielfach genutzt – ob für den Fastnachtsumzug, das internationale Stadtfest oder den Weihnachtsmarkt. Ziel der Neugestaltung sei es, die Doppelfunktion als Ruhezone im Alltag und als zentraler Veranstaltungsort langfristig zu sichern und gleichzeitig die historische Bedeutung des Ortes zu bewahren, so die Verwaltung.
