Seit Mitte Oktober ist das Hallenbad Kostheim geschlossen: Ein Feuer hatte große Teile der Sauna und der Schwimmhalle zerstört. Seitdem haben sich Experten mit der Frage beschäftigt, inwiefern das Gebäude noch gerettet werden kann. Wie die Stadt Wiesbaden mitteilt, hat Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) nun erste Zwischenergebnisse vorgestellt.
Generalsanierung zu teuer?
Im Auftrag der Schwimmbadbetreiberin Mattiaqua untersuchte die städtische Baugesellschaft Wibau, welches Vorgehen für das zerstörte Hallenbad am sinnvollsten wäre: eine schadensorientierte Sanierung, eine Generalsanierung oder ein kompletter Abriss und Neubau.
Das Ergebnis: Eine rein schadenorientierte Sanierung sei nicht zu empfehlen, dafür seien die Schäden zu groß. So fanden die Experten unter anderem energetische und statische Mängel, massive Beton- und Abdichtungsschäden sowie umfangreiche, altersbedingte Unzulänglichkeiten im Gesamtkomplex.
„Die einhellige, fachliche Meinung ist, dass für das Hallenbad mindestens eine Generalsanierung, eher jedoch ein Neubau erforderlich ist, da davon auszugehen ist, dass die Kosten für einen Neubau unter denen einer Generalsanierung liegen“, sagt Oberbürgermeister Mende.
Weitere Untersuchungen nötig
Bevor die Stadt über das weitere Vorgehen entscheidet, soll jedoch zuerst die tragende Betonstruktur des Hallenbads genauer untersucht werden. Einer entsprechenden Empfehlung der Experten hat die Mattiaqua-Betriebskommission vergangenen Mittwoch (20. März) bereits zugestimmt.
Ergebnisse dieser weiterführenden Untersuchung soll es voraussichtlich im Juni geben. Anhand dessen wird die Betriebskommission den städtischen Gremien einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen machen. Über den aktuellen Sachstand hat OB Mende den Ausschuss für Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Sport sowie die Ortsbeiräte in Amöneburg, Kastel und Kostheim informiert.
Hintergrund
Am 17. Oktober breitete sich ein Feuer in einem Sauna-Ofen auf den gesamten Saunabereich sowie den Schwimmbereich im Hallenbad Kostheim aus. Nachdem die Stadt zunächst noch mit einer Sanierung plante, stellte sich der Schaden im Laufe der Untersuchungen höher heraus, als zunächst gedacht. Der Wiesbadener Bäderbetrieb Mattiaqua beauftragte deshalb die Wibau mit einer Machbarkeitsstudie.