Mega-Aufreger beim Empfang hessischer Fastnachtsvereine im Schloss Biebrich: Bei der Veranstaltung, zu der Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) am Samstag geladen hatte, präsentierte sich auch eine Karnevalsgesellschaft mit einem weißen Fastnachter, der sein Gesicht komplett schwarz geschminkt hatte. Dieses „Blackfacing“ sorgt nun für ordentlich Aufruhr in den sozialen Medien.
Karnevalgesellschaft entschuldigt sich
Vor allem auch Rhein wird in diesem Zusammenhang scharf kritisiert. Denn der Ministerpräsident hatte sich mit dem schwarzgeschminkten Mann und seiner Gesellschaft fotografieren lassen. Bei Twitter kommentieren manche unter anderem: „Ist ja ein sehr problembewusster Landesvater“ oder „Das sollte doch mittlerweile beim Letzten angekommen sein, wie daneben das ist.“ Andere meinen: „In welchem Jahrhundert leben wir? Haben wir wirklich 2023?“ und „Kann man sowas nicht einfach lassen?“. Wiederum andere sehen darin aber auch eine „Tradition“, die es noch in einigen Karnevalsvereinen gebe.
Inzwischen hat die hessische Staatskanzlei auf die Diskussion reagiert und das Foto aus der offiziellen Bildergalerie des Empfangs gelöscht. Auch der Fastnachtsverein, zu dem der Geschminkte gehört, hat mittlerweile Stellung genommen. So teilt die 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft „Mörlau“ e.V. mit: „Im Namen des Vorstands der KG-Mörlau möchten wir versichern, dass wir die Angelegenheit sehr ernst nehmen. Oberste Priorität hat für uns, dass wir niemanden verletzen oder ausschließen.“
Daher haben man sich nun entschlossen, die entsprechenden Bilder und Inhalte auf den eigenen Social-Media-Seiten zu entfernen sowie alle öffentlichen Auftritte des sogenannten Mohren (wie ihn die Karnevalsgesellschaft selbst nennt) ab sofort abzusagen, „da wir niemanden kränken wollen“. Und weiter: „Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei allen Menschen, die wir verletzt haben könnten.“