Bei einem Einsatz des Rettungsdienstes in Rüdesheim haben Schaulustige die Einsatzkräfte bei einem medizinischen Notfall bedrängt. Einige wurden aggressiv gegenüber den Einsatzkräften.
Wie der Brandschutz und Rettungsdienst des Rheingau-Taunus-Kreises mitteilt, musste am Dienstagabend in der Rüdesheimer Altstadt ein Mann reanimiert werden. Während der Reanimationsmaßnahmen versammelten sich Schaulustige auf der Straße, zückten ihre Handys, fotografierten und filmten den leblosen und nur noch leicht bekleideten Mann.
Als Einsatzkräfte die Gaffer aufforderten, Abstand zu halten und die Handys einzustecken, schlug eine junge Frau einen Feuerwehrmann ins Gesicht. Daraufhin wurden als Sichtschutz Feuerwehrfahrzeuge um die Rettungskräfte und den Verletzten aufgestellt. Die Frau sowie ein junger Mann stiegen daraufhin auf die Drehleiter der Feuerwehr, um wieder freien Blick auf den Rettungseinsatz zu haben. Als die Einsatzkräfte den beiden zuriefen, von dem Fahrzeug zu steigen, schlug die Frau einem weiteren Feuerwehrmann ins Gesicht. Er konnte ausweichen und wurde daher nur leicht getroffen. Daraufhin flohen die beiden von der Einsatzstelle.
Kurz darauf ging ein weiterer Mann zwei Feuerwehrfrauen verbal und körperlich an. Die Frauen flüchteten in ein Einsatzfahrzeug.
Die hinzugerufene Polizei konnte später eine 21-Jährige als Tatverdächtige ausfindig machen. Eine weitere Eskalation der Lage konnte verhindert werden. Verletzt wurde niemand. „Das ist ein absolut nicht tolerierbares Verhalten, das strafrechtlich mit voller Härte zu verfolgen ist“, so Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises. Das Filmen und Fotografieren von hilflosen Personen ist genauso wie die Behinderung oder der Angriff auf Einsatzkräfte eine Straftat.
Der Patient konnte erfolgreich reanimiert werden.