Das gab es beim „Longines Pfingstturnier“ in Wiesbaden noch nie: Ein Belgier gewann am Pfingstmontag den „Longines Grand Prix“, den Großen Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden im Springreiten. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten erstmals zwei Frauen.
Hessin hat schnellste Runde im Springreiten
Koen Vereecke und sein Pferd Kasanova de la Pomme sicherten sich mit fehlerfreiem Stechen in 54,56 Sekunden den Sieg. In der Qualifikation am Vortag waren die beiden noch auf Platz 2. Anna Maria Kuhlmann auf Pegasus Deau Re Mi brauchte für ihre fehlerfreie Runde drei Sekunden länger und belegte somit Platz 2.
Die Hessin Nicola Pohl und ihr Pferd Catz de Sulpice absolvierten den Parcours mit 50,75 Sekunden zwar am schnellsten, mussten aber vier Fehlerpunkte einbüßen – damit reichte es am Ende für Platz 3. In einem anderen Springreiten-Preis konnte die Hessin jedoch den ersten Platz erringen: im Preis der Familie Dyckerhoff am Sonntag. Auf dem Pferd Arlo de Blondel holte Pohl dort 65 Punkte in 59,32 Sekunden.
Zweifacher Dressur-Sieg und emotionale Kür
Den Dressur-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden gewann am Montag Katharina Hemmer auf Denoix PCH mit 75,894 Prozentpunkten, auch in der Qualifikation am Sonntag landete sie schon ganz vorne. Auf Platz 2 landete Dorothee Schneider auf Dayman mit glatt 74 Prozentpunkten, den dritten Platz belegten die Portugiesin Rita Ralao Duarte und ihr Pferd Irao mit 73,213 Prozent.
Für einen emotionalen Moment sorgten am Sonntagabend Isabell Werth und ihr 18 Jahre altes Pferd Emilio: Mit 83,30 Prozent siegten die beiden in der „Longines Grand Prix Kür“ von Henkell. Für Werth war es der neunte Kür-Gewinn in Wiesbaden, für Emilio der 58. internationale Grand-Prix-Sieg – und gleichzeitig der letzte. Nach ihrem Auftritt verabschiedete Werth Emilio in den Ruhestand. Platz 2 belegte die Schweizerin Andrina Suter auf Fibonacci (77,39 Prozent), auf Platz 3 folgten die Deutsche Ingrid Klimke und ihr Pferd First Classv (77,24 Prozent).
„Die Verabschiedung von Emilio war unheimlich schön“, sagt Kristina Dyckerhoff, Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs e.V. (WRFC). „Ein so bekanntes Pferd und eine noch bekanntere Reiterin – das hat natürlich auch eine besondere Außenwirkung.“
Regen bringt weniger Zuschauer und höhere Kosten
Auch insgesamt sei das Pfingstturnier gut verlaufen, so Dyckerhoff – trotz des wechselhaften Wetters. Zwar habe es mit insgesamt schätzungsweise 42.000 Besuchern „etwas weniger Zuschauer“ gegeben und die Gesamtkosten seien aufgrund des Regens höher, unter anderem für die Reparaturarbeiten am Park nach dem Turnier. Dennoch ist die WRFC-Präsidentin zufrieden. „Die Stimmung war überall sehr gut, die Zuschauer haben jeden Regenguss gut gelaunt durchgehalten – das Publikum im Schlosspark ist einfach absolut fantastisch.“
Eine Übersicht aller Disziplinen und Gewinner des Longines Pfingstturniers Wiesbaden findet ihr hier. Weitere Informationen zum Event an sich gibt es auf der Pfingstturnier-Website.