Die Stadt Wiesbaden lagert das Mahnmal für die deportierten und ermordeten Wiesbadener Sinti und Roma vorübergehend ein. Der Abbau beginnt am Montag (16. Juni). Grund dafür sind Bauarbeiten für einen neuen Wasserspielplatz in den Reisinger-Anlagen.
Erinnerung an 119 Deportierte
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, soll im Zuge der Bauarbeiten auch der Standort des Denkmals aufgewertet werden. Ziel sei es dabei, das Mahnmal „behutsam und würdig in die neugestaltete Anlage zu integrieren“.
Das Wiesbadener Mahnmal zur Erinnerung an die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma wurde 1992 eingeweiht und war eines der ersten dieser Art in der Bundesrepublik. Es entstand auf Initiative des Verbandes Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen, und wurde in der Sinti-Werkstatt in Albersweiler gefertigt.
Das Denkmal ist den 119 Wiesbadenern gewidmet, die am 8. März 1943 vom Hauptbahnhof aus in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, um dort ermordet zu werden. Etwa die Hälfte von ihnen überlebte das nationalsozialistische KZ-System nicht.