Wie familienfreundlich ist Wiesbaden? Eine aktuelle Analyse des Immobilienportals Jacasa liefert die Antwort: Die hessische Landeshauptstadt landet im deutschlandweiten Vergleich von 29 Städten auf dem achten Platz.
Mit einem Gesamtergebnis von 27,6 von 50 möglichen Punkten platziert sich Wiesbaden im vorderen Feld. An der Spitze des Rankings stehen Potsdam und Ludwigshafen am Rhein. Wiesbadens Nachbarstadt Mainz sichert sich Platz 3 und landet somit auf dem Treppchen. Metropolen wie Frankfurt am Main und Berlin bilden die Schlusslichter. Für die Studie bewertete Jacasa die Städte in fünf Kategorien: „Wohnen und Kaufen“, „Betreuung und Gesundheit“, „Sicherheit“, „Demografie“ sowie „Freizeit und Lebensqualität“.
Hohe Sicherheit und junge Bevölkerung
Besonders punkten kann Wiesbaden laut der Analyse im Bereich „Sicherheit“. Mit 7,5 von 10 möglichen Punkten gehört die Stadt hier zum vorderen Drittel. Die Bewertung setzt sich aus der Kriminalitätsrate und der Anzahl der Verkehrsunfälle zusammen. Auch die demografische Struktur wird positiv bewertet (7,3 Punkte), was auf eine vergleichsweise junge Bevölkerung und eine gute Geburtenrate hindeutet.
Ein gemischtes Bild zeigt sich bei den Kosten für „Wohnen und Kaufen“. Mit einer Durchschnittsmiete von 15,73 Euro pro Quadratmeter und Kaufpreisen von 5698 Euro pro Quadratmeter landet Wiesbaden in dieser Kategorie im Mittelfeld (5,1 Punkte).
Schwächen bei Betreuung und Freizeit
Deutlichen Nachholbedarf gibt es hingegen in anderen Bereichen. In der Kategorie „Betreuung und Gesundheit“ erreicht Wiesbaden nur 4,1 Punkte. Die Analyse verweist hier unter anderem auf eine angespannte Hebammenversorgung mit 32 Geburten pro Hebamme.
Noch schlechter schneidet die Stadt beim Thema „Freizeit und Lebensqualität“ ab, wo sie nur 3,5 von 10 Punkten erhält. Hier flossen Faktoren wie die Dichte an Spielplätzen und Sportvereinen sowie die Größe von Naherholungsflächen in die Bewertung ein.
Hinweis zum Ranking
Aufgrund eines Fehlers landete Wiesbaden zunächst auf Platz 9 im Ranking, wie in einer ersten Fassung dieses Artikels vom 3. September zu lesen war. Nach der Neuberechnung verschlechterte Wiesbaden sich im Bereich Sicherheit von zunächst 8,3 auf 7,5 Punkte – rutschte im Gesamtranking allerdings einen Platz nach oben.
Grund für das Wechselspiel: „Für die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden in Stuttgart wurde versehentlich der Wert von Hamburg herangezogen“, erklärt ein Sprecher gegenüber Merkurist. Die absolute Unfallzahl von Hamburg sei fälschlicherweise auf die kleinere Einwohnerzahl Stuttgarts hochgerechnet worden, was zu einer unverhältnismäßig hohen Unfallzahl pro Kopf geführt habe. „Wir möchten uns aufrichtig für diesen Fehler entschuldige. Dies entspricht nicht unserem Anspruch an die Sorgfalt, mit der wir unsere Rankings durchführen.“
Die Untersuchung von Jacasa basiert auf aktuellen Daten zu Miet- und Kaufpreisen, Einkommen, medizinischer Versorgung, Sicherheit, Demografie und Freizeitmöglichkeiten in den größten Städten Deutschlands. Bewertet wurden dabei jeweils die zwei größten Städte pro Bundesland sowie die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
Weitere Details zum Ranking gibt es unter jacasa.de.