Wiesbadenerin soll mit Komplizen Corona-Hilfen in Millionenhöhe erschlichen haben

Eine Frau aus Wiesbaden soll mit zwei Komplizen über 3,5 Millionen Euro Corona-Hilfen abgegriffen haben. Nun stehen sie in Frankfurt vor Gericht.

Wiesbadenerin soll mit Komplizen Corona-Hilfen in Millionenhöhe erschlichen haben

Am Frankfurter Landgericht hat am Dienstag der Prozess gegen eine Wiesbadenerin und zwei weitere Männer wegen Millionenbetrugs bei den Corona-Hilfen begonnen. Wie die Hessenschau berichtet, wird dem Trio unter anderem banden- und gewerbsmäßiger Subventionsbetrug vorgeworfen.

Insgesamt sollen die Beschuldigten mehr als 3,5 Millionen Euro unrechtmäßig erhalten haben. Der Hauptangeklagte, ein 45-jähriger Mann mit Wohnsitzen in der Schweiz und in Kronberg im Hochtaunus, soll allein knapp drei Millionen Euro davon bekommen haben. Er sitzt, wie auch der 59-jährige Mitangeklagte, in Untersuchungshaft.

Zahlen erfunden und Unterschriften gefälscht

Die Anklage legt dem 45-Jährigen und der 31-jährigen Mitangeklagten aus Wiesbaden zur Last, bereits im Frühjahr 2020 mit Beginn der staatlichen Hilfsprogramme Anträge gestellt zu haben. Dabei sollen sie mehrere Scheinfirmen genutzt und so über 114.000 Euro erhalten haben.

Als ab Sommer 2020 die Anträge von unabhängigen Dritten geprüft werden mussten, soll der 59-jährige Hamburger Steuerberater diese Aufgabe übernommen haben. Laut Anklage stellte das Trio daraufhin für 13 Scheinfirmen über 40 Hilfsanträge.

Dafür sollen sie Schein-Mietverträge vorgelegt, Mitarbeiterzahlen, Fixkosten und Umsatzzahlen erfunden sowie mehrere Unterschriften gefälscht haben. Insgesamt beantragten sie so Hilfszahlungen von mehr als 5,5 Millionen Euro. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt, ein Urteil wird für Oktober erwartet.