Wie Wiesbaden jetzt die Taubenplage bekämpfen will

Stadt will Population mit Sterilisationen verkleinern

Wie Wiesbaden jetzt die Taubenplage bekämpfen will

Viele Städte haben mit einer immer größer werdenden Taubenplage zu kämpfen – so auch Wiesbaden. Die Eindämmung ist schwierig und sorgt darüber hinaus immer wieder für erbitterte Diskussionen, so zum Beispiel in Limburg. Die Stadt hatte angekündigt, die Tiere mit einem Genickbruch zu töten, um der Überpopulation Herr zu werden.

In Wiesbaden will man im nächsten Jahr einen anderen Weg gehen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Demnach sollen männliche Tauben ab dem Frühjahr sterilisiert werden. Die Taubenbeauftragte der Stadt, Alexandra Weyrather, sagte dazu gegenüber der FAZ, dass die Sterilisationen um weitere Maßnahmen ergänzt würden. Zusammen sollen die verschiedenen Schritte dann zu einem nachhaltigen Erfolg führen.

So tausche man zusätzlich die Eier in den Taubennestern gegen Gipseier aus. Das geschehe bereits seit vielen Jahren in vier Wiesbadener Taubenschlägen und an vielen wilden Brutplätzen, was die Population immerhin daran gehindert hätte, noch immens weiterzuwachsen. Als alleinige Maßnahme reiche es aber nicht aus, denn nicht alle Brutplätze seien bekannt oder erreichbar. „Es gibt Stellen, von denen wir wissen, dass die Tiere dort brüten, aber wir kommen an diese Plätze nicht heran oder dürfen nicht in die Häuser hinein, weil die Gebäude einsturzgefährdet sind“, erklärt Weyrather in der FAZ: „Man glaubt es nicht, aber in Wiesbaden gibt es viele Abrisshäuser, wie etwa die alte Citypassage.“ Die zu betreten, um die Eier auszutauschen, sei zu riskant.

Die Taubenbeauftragte hofft nun, „ein paar Hundert“ männliche Tauben sterilisieren zu können. Zusammen mit dem Eiertausch könnte man damit die Zahl der Tiere in Wiesbaden sogar verringern, so Weyrather.