Zwei Ende Januar tot aufgefundene Schafe in Wehrheim (Taunus), die zunächst nur mit „Verdacht auf Wolfsübergriff“ gemeldet wurden, sind tatsächlich von einem Wolf gerissen worden. Das meldet das Hessisches Landesamt für Umwelt und Naturschutz.
Amtliche Wolfsbeauftragte dokumentierten den gemeldeten Fall und nahmen genetische Proben an den toten Tieren. Anschließend wurden die Proben im Labor analysiert. Das Ergebnis der Analyse bestätigt nun, dass der Übergriff durch einen Wolf verübt wurde. Der Fall ist der erste bestätigte Wolfsübergriff auf Nutztiere im Jahr 2023.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt elf von Wölfen verübte Nutztierschäden in Hessen dokumentiert, dabei wurden zwanzig Tiere getötet. Tierhalter können unter bestimmten Voraussetzungen für nachweislich von Wölfen verursachte Schäden an Nutztieren einen finanziellen Ausgleich erhalten. Die Abwicklung der Ausgleichszahlung läuft über die jeweiligen Regierungspräsidien.
Da in ganz Hessen jederzeit mit durchziehenden Wölfen zu rechnen ist, sind Weidetierhalter nun dazu aufgerufen, unbedingt für einen sachgerechten Schutz ihrer Tiere zu sorgen. Dies reduziere laut Umweltamt das Risiko eines Übergriffs deutlich und vermeide, dass Wölfe lernen, Nutztiere als leicht zugängliche Nahrungsquelle einzuordnen.
Bürger die „Rissverdachtsfälle“ haben, sollten diese innerhalb von 24 Stunden an das Wolfszentrum Hessen (WZH) melden. Die amtliche Wolfshotline (0641 2000 95 22) ist hierfür montags bis sonntags sowie an Feiertagen von 8 bis 16 Uhr erreichbar.