Vergnügungspark, Fressgass auf der Hafenpromenade und jede Menge Attraktionen versprechen die Veranstalter des Schiersteiner Hafenfests, das am Wochenende stattfindet. Umstritten jedoch ist eine Kinderattraktion, die es – wie bereits in den vergangenen Jahren – auf dem Festgelände geben soll. Beim so genannten Ponykarussell können Kinder auf dem Rücken der Tiere reiten, die währenddessen in einem abgeschlossenen Rondell im Kreis laufen.
Dieses Karussell sei „Ponyschinderei“, kritisiert die Tierrechtsorganisation Peta. Das stundenlange und monotone Im-Kreis-Laufen stelle eine „große seelische Belastung für die sensiblen Fluchttiere dar“. Zudem seien Wirbelsäulen und Beine der Tiere nicht dafür ausgelegt. Die Lautstärke bei solchen Festen würde zusätzlichen Stress bedeuten.
Appell an OB Mende
Nach eigenen Angaben hat Peta am Mittwoch den Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sowie den Veranstalter kontaktiert, den Verschönerungsverein Schierstein e.V. Darin fordert die Organisation, dass die Stadt dem „Vorbild anderer deutscher Städte“ folgen soll und Ponykarussells künftig nicht mehr auf städtischem Gelände zuzulassen. So hätten sich bereits Städte wie Mainz, München und Düsseldorf dazu entschlossen, keine Ponykarussells mehr auf Veranstaltungen zu erlauben.
Bereits vor acht Jahren wurde gegen das Ponykarussell auf dem Schiersteiner Hafenfest eine Petition gestartet. Mehr als 1300 Menschen hatten damals unterschrieben. „Wir haben beschlossen, da nicht einzugreifen, weil wir keine Notwendigkeit sehen“, sagte damals der Vorsitzende des Verschönerungsvereins Schierstein, der das Hafenfest organisiert hat, gegenüber der Frankfurter Rundschau. Den Tieren gehe es gut, außerdem gebe es einen Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Betreiber.