„Park-Café geschlossen und keiner regt sich auf?“ – so formuliert es Leser Thomas. Das Ende kam schleichend: Zuletzt hatte der bekannte Wiesbadener Club nur noch zwei Abende die Woche geöffnet, im Oktober 2023 schloss er ganz.
Dem „Wiesbadener Kurier“ zufolge wollen sowohl die Stadt Wiesbaden als auch die Eigentümerin, die städtische Gesellschaft WiBau, es nicht dabei belassen. Leerstand an einer so exponierten Stelle in der Wilhelmstraße sei eine Katastrophe.
So sieht das auch der ehemalige Betreiber Kaan Gökalp, der gegenüber Merkurist sein Bedauern äußert. Unter ihm feierte der Club sein 100-jähriges Bestehen, Stars wie die Pet Shop Boys, Puff Daddy und sogar Elvis Presley traten bereits im Park-Café auf. 2018 orientierte Gökalp sich um und gab die Leitung des Clubs in andere Hände. „Das Park-Café ist eine Legende“, so Gökalp. Umso trauriger stimme ihn, dass er derzeit nicht von neuen Plänen für den Club wisse.
Gastronomie mit Tagesbetrieb gesucht
Was genau die WiBau und die Stadt mit den Räumen vorhaben, verraten sie allerdings nicht. Gegenüber dem Kurier sagte WiBau-Geschäftsführer Andreas Guntrum, er wolle den Bereich um das Park-Café tagsüber beleben. Derzeit fänden Gespräche mit interessierten Gastronomen statt, die dann auch am Tag geöffnet haben sollten. Man wolle keine zugehängten und verdunkelten Scheiben mehr auf der „Rue“, wie die Wilhelmstraße auch genannt wird. Eine Gastronomie mit Tagesbetrieb solle die Aufenthaltsqualität hier steigern. Grundsätzlich sei aber auch ein Nachtbetrieb nicht ausgeschlossen.
Darüber hinaus habe Guntrum darauf verwiesen, dass derzeit geprüft werde, inwiefern die Räume des ehemaligen Park-Cafés saniert werden müssen. Auf Anfrage von Merkurist selbst äußerten sich in den vergangenen beiden Monaten weder die Stadt noch die WiBau.