Neues Café in Wiesbaden eröffnet

Mitten in Wiesbadens Innenstadt hat ein neues Café eröffnet. Hier sollen vor allem Begegnungen zwischen Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe gefördert werden. Wie das gelingen soll.

Neues Café in Wiesbaden eröffnet

In der Häfnergasse 1 in Wiesbaden hat kürzlich das Overflow Café eröffnet. Die Soft-Opening-Phase endete gerade erst mit der Eröffnungsfeier am 23. August. Nun hat das Café, in dem es ein kleines aber ausgewähltes Angebot an Speisen und Getränken gibt, von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Den Fokus setzt die Betreiberin Daniela Sós allerdings auf die Veranstaltungen, die demnächst hier stattfinden und alle Generationen und soziale Hintergründe ansprechen sollen.

„Wir wollen Menschen zusammenbringen“

Das Konzept des Cafés lautet „Genuss & Begegnung “. „Genuss“ wolle man über das gastronomische Angebot an die Menschen heranbringen: Im Café gibt es unter anderem Croissants, Quiches, und Cicchetti. Das sind kleine, mundgerechte Häppchen aus der venezianischen Küche, die ähnlich wie Tapas serviert werden. Häufig bestehen sie aus belegten oder bestrichenen Weißbrotscheiben oder kleinen frittierten Snacks. Auch „hausgemachter Kuchen wie bei Oma“ soll laut Daniela Sós angeboten werden. Man lege Wert darauf, nur eine kleine Karte anzubieten, die Speisen dafür aber mit hoher Qualität. Zudem werden verschieden Heiß- und Kaltgetränke, wie beispielsweise Matcha, Tees und Schorlen angeboten.

Die „Begegnung“ hingegen wolle man nicht allein dem Zufall überlassen, sie stehe im Zentrum des Cafés, erklärt die Geschäftsführerin. Es soll ein vielfältiges Programm im Café geben, unter anderem Game-Nights, Bingo, Themen- und Filmabende. „Wir wollen Menschen zusammenbringen“, erläutert Sós. „Wir wollen ein Ort sein, wo Menschen gerne sind, wo man gesehen wird, wo man begrüßt wird, wo man wiedererkannt wird. Wir sind im Service ganz gut aufgestellt und möchten uns auch Zeit nehmen, um in das ein oder andere Gespräch zu gehen.“ Ab Ende des Jahres werde es dann auch verschiedene Kulturveranstaltungen wie Kleinkunst-Events oder Talk-Runden geben.

Der Eintritt zu den meisten Veranstaltungen soll kostenfrei sein, bei manchen hingegen werde lediglich ein kleiner Eintrittspreis erhoben, um die Kosten zu decken. „Das ist auch der Charakter des Cafés“, erklärt Sós. Denn das Overflow Café ist eine gemeinnützige GmbH (gGmbH). „Das ist eine Geschäftsform, wo es einen gemeinnützigen Teil gibt, bei dem es um gemeinnützige Zwecke geht, wie die Förderung von Jugend und Altenarbeit, aber auch von Kultur und dem Miteinander“, so die Betreiberin. Zugleich sei es aber auch ein Geschäftsbetrieb, die GmbH, die das Café als gastronomischen Anteil des Ganzen führe.

Zielgruppe sind Menschen jeder Generation

Vorher war in dem Gebäude ein Innenaustatter ansässig. Nachdem der Antrag auf Nutzungsänderung bei der Stadt genehmigt wurde, habe der Umbau nur acht Wochen gedauert, erklärt Sós. Bei der Einrichtung des Cafés sei es ihnen wichtig gewesen, ältere und modernere Bauelemente miteinander zu kombinieren, da dies auch ihrem Konzept entspräche: „Wir wollen, dass sich junge Leute wohlfühlen, aber auch ältere. Wir wollen, dass es für ganz viele Generationen ein schöner Ort ist. Und mittlerweile sehen wir, dass diese Idee aufgeht. Wir sind in der dritten Woche und es kommen junge Mädelsgruppen, Seniorengruppen, die die Tische zusammenschieben, Mamas mit Kindern aber auch Business-Leute.“

Gesellschafter des Overflow Cafés ist die Overflow Kirche aus Wiesbaden-Dotzheim. Sie ist eine seit den 90er-Jahren bestehende evangelische Freikirche, die die Overflow gGmbH ins Leben gerufen und Daniela Sós als Geschäftsführerin bestellt hat: „Wir träumen schon seit einiger Zeit davon, dass wir als Kirchengemeinde rauskommen aus den Kirchenmauern und hinkommen zu den Menschen, dorthin wo das Leben ist, dorthin wo die Menschen im Miteinander sind“, erklärt Sós. Das Café sei aber dennoch kein Kirchen-Café sondern solle einfach ein neutraler Ort der Begegnung sein: „Wir sind kein Kirchenstandort, wir sind ein Gemeinschaftsstandort.“

Geboren worden sei die Idee bereits vor fünf Jahren. Im Januar dieses Jahres entschied man sich dann für das Gebäude in der Häfnergasse 1, erzählt Daniela Sós: „Diesen Ort in der Realität zu sehen, nachdem man fünf Jahre lang davon geträumt hat, ist ein erhebendes Gefühl.“

Das Café ist dienstags bis samstags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Sonntags von 13 bis 18 Uhr.