Im März 2023 hatten Aktivisten der Umweltschutzgruppe Greenpeace Mainz-Wiesbaden an der Maaraue in Kostheim ein Insektenhotel errichtet, um so die Artenvielfalt zu schützen. Wie die Gruppe nun mitteilt, ist das Insektenhotel Mitte Juli mutwillig aufgebrochen und geplündert worden.
„Der Draht an einem der drei von der ansässigen Greenpeace-Ortsgruppe aufgestellten Insektenhotels wurde aufgebogen und Nistmaterialien, wie Niststeine und -röhren, geklaut“, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Es seien sogar Materialien gestohlen worden, in denen Insekten wahrscheinlich bereits genistet hatten. Somit sei der Insektennachwuchs „direkt geschädigt“ worden. Warum die unbekannten Täter so vorgingen, können sich die Aktivisten laut eigenen Angaben nicht erschließen.
Die Mitglieder der Greenpeace-Ortsgruppe würden nun versuchen, den Schaden soweit wie möglich zu beheben. „Falls unter den Lesenden jemand Materialien wie Niststeine oder -röhren abzugeben hat, freuen sie sich über Sachspenden für die Wiederbefüllung des Insektenhotels“, so die Aktivisten.
Hintergrund
Aktuell sinke die biologische Vielfalt drastisch, erklären die Greenpeace-Mitglieder. Gründe seien die zunehmende industrielle Landwirtschaft und der damit verbundene Einsatz von Pestiziden. Auch die Zerstörung und Verschmutzung natürlicher Lebensräume wie Wälder, Wiesen, Gewässer und Moore spiele dabei eine Rolle. So seien mittlerweile zahlreiche Insekten, unter anderem über die Hälfte der deutschen Wildbienenarten, vom Aussterben bedroht. Dies habe dramatische Auswirkungen auf die Stabilität von Ökosystemen und werde auch zunehmend im Alltag der Menschen spürbar werden: Denn rund zwei Drittel aller Nahrungspflanzen seien auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.