Sinnlose Fahrradständer? Diskussion um Abstellplätze an Wiesbadener JUVZ

Auf Wunsch der Beschäftigten des Justizzentrums sind in Wiesbaden im letzten Jahr mehrere Fahrradstellplätze im Umfeld der Behörde errichtet worden. Für Diskussionen sorgt nun unter anderem, dass dadurch auch Pkw-Parkplätze wegfielen.

Sinnlose Fahrradständer? Diskussion um Abstellplätze an Wiesbadener JUVZ

Insgesamt 17 Fahrradbügel für eine Gesamtsumme von 8000 Euro befinden sich inzwischen an vier verschiedenen Standorten in der Nähe des Justiz- und Verwaltungszentrum (JUVZ) in Wiesbaden. Leser Pepe ist mit den Fahrradständern an den besagten Orten jedoch nicht ganz einverstanden. Er empfindet sie als „sinnlos“ und sieht in ihrer Installation eine „Steuerverschwendung“, für die auch noch Parkraum geopfert worden sei.

So wurde im Oktober 2020 auf Antrag der SPD-Fraktion Südost der Magistrat gebeten zu prüfen, ob im nahen Umfeld des JUVZ „weitere (möglichst überdachte) Fahrradabstellplätze geschaffen werden können“. Im September letzten Jahres stimmte der Ortsbeirat schließlich zu. Der Ortsbeirat wiederum habe dann die Stadt aufgefordert, die Fahrradabstellanlagen zu errichten „Und die Verwaltung ist diesem Wunsch nachgekommen“, so das Dezernat für Bauen und Verkehr auf Anfrage von Merkurist.

Die neuen Abstellanlagen befinden sich demnach an den Standorten Mainzer Straße/Schwarzenbergstraße/ESWE-Freizeitbad (5 Bügel – 10 Abstellmöglichkeiten), Friedrich-Ebert-Allee/Viktoria-Luise-Straße (3 Bügel – 6 Abstellmöglichkeiten), Uhlandstraße (3 Bügel – 6 Abstellmöglichkeiten) und Weidenbornstraße (6 Bügel – 12 Abstellmöglichkeiten).

Auf welchen Flächen Fahrradabstellanlagen errichtet werden, werde dabei je nach Standort geprüft. Bei den Standorten Friedrich-Ebert-Allee/Viktoria-Luise-Straße und Mainzer Straße/Schwarzenbergstraße/ESWE-Freizeitbad seien Flächen im Gehwegbereich beziehungsweise auf einer größeren Verkehrsinsel in Anspruch genommen worden. „Bei den Standorten Weidenbornstraße und Uhlandstraße wurden Flächen in Anspruch genommen, die zuvor als Parkplätze für Pkw genutzt wurden.“ In den beiden letztgenannten Fällen, so das Dezernat, stehe der besagte öffentliche Raum jedoch nach wie vor dem Zweck des Abstellens von Fahrzeugen - in diesem Fall von Fahrrädern - zur Verfügung.

Fahrradbügel für „mehr Verkehrssicherheit“

Doch dass die Fahrradbügel tatsächlich errichtet werden, war wohl ursprünglich nicht ganz abzusehen. So hieß es in einem Schreiben von Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) im April 2022, dass „zukünftig keine Fahrradabstellanlagen im Umfeld des Justiz- und Verwaltungszentrums errichtet werden“ sollen. Doch sind die Abstellanlagen unabhängig davon nun tatsächlich nachgefragt?

Dazu teilt das Verkehrsdezernat mit, dass keine Statistiken erhoben würden. Jedoch zeige die Tatsache, dass Beschäftigte des JUVZ aktiv auf den Ortsbeirat Südost zugegangen sind und mehr Abstellanlagen im Umfeld des JUVZ eingefordert haben, zweifelsfrei, dass dort die Nachfrage nach mehr Abstellanlagen vorhanden sei. „Darüber hinaus tragen die Fahrradbügel zu mehr Verkehrssicherheit bei, da sie bessere Sichtverhältnisse an der Ausfahrt des ESWE-Geländes gewährleisten“, so das Dezernat. Deshalb sei auch nicht vorgesehen, die Fahrradbügel zurückzubauen.

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