Restmüll-Verbot: Was Wiesbaden für die Altkleider-Entsorgung plant

Altkleider dürfen ab nächstes Jahr nicht mehr in die Restmülltonne. Welche Folgen diese neue EU-Verordnung für Wiesbaden hat.

Restmüll-Verbot: Was Wiesbaden für die Altkleider-Entsorgung plant

Mit Beginn des neuen Jahres werden auch in Wiesbaden verschärfte Regeln in Kraft treten, die die Mülltrennung betreffen. Genauer gesagt geht es dabei um die Entsorgung von Altkleidern. Eine EU-Verordnung sieht nämlich vor, dass diese Textilien ab 2025 nicht mehr im Restmüll landen dürfen, selbst wenn sie kaputt sind. Stattdessen müssen auch diese zum Altkleider-Container gebracht werden. Leserin Gisela fragt nun, was die Entsorgungsbetriebe Wiesbaden planen, um überfüllte Container zu vermeiden.

Bußgelder bei „Fehlbefüllung“ der Mülltonnen möglich

In Wiesbaden ist jedenfalls die Menge an Alttextilien aus Privathaushalten in den vergangenen Jahren angestiegen: Von rund einer Tonne im Jahr 2013 auf inzwischen 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 2023, teilt die Stadtverwaltung mit. „Der Anstieg der Sammelmenge hat sich auch in Wiesbaden bemerkbar gemacht. Jedoch kann nicht davon gesprochen werden, dass die Sammlung von Alttextilien in Wiesbaden überhandgenommen hat“, sagt Stadtsprecher Ralf Munser gegenüber Merkurist. Inzwischen gehe die Verwaltung für das Jahr 2023 in Wiesbaden von einer Sammelmenge von 11 Kilogramm pro Kopf aus. Die Ursachen dafür seien vor allem auf „qualitätsarme Produkte der sogenannten Fast Fashion“ zurückzuführen.

Um jetzt die neue EU-Verordnung umzusetzen, wird die Müllabfuhr – wie bereits seit Jahren üblich – die Restabfall-Tonnen weiterhin stichprobenartige kontrollieren. „Bei Fehlbefüllungen wird dies vermerkt und die Restmülltonne mit Verweis auf die Fehlbefüllung nicht geleert“, sagt Munser. Dabei bekomme der Hauseigentümer zunächst ein freundliches Hinweisschreiben, dass er dafür Sorge zu tragen habe, die Restmülltonnen und Wertstofftonnen ordnungsgemäß zu befüllen. „Dies wird dann über einen Zeitraum hinweg kontrolliert und im Wiederholungsfall erfolgen dann Bußgelder“, so Munser. Die Bußgelder würden sich unter anderem an der Schwere des Einzelfalls orientieren.

Bald mehr Altkleider-Container in Stadt?

Was aber plant nun die Stadt, damit Altkleider ab 2025 ordnungsgemäß entsorgt werden können? Wird es weitere Container in der Stadt geben? Wie Pressesprecher Munser erklärt, bestünde ein Bedarf von 319 Containern in Wiesbaden, wenn man die Sammelmenge von Alttextilien aus Wiesbadener Privathaushalten für das Jahr 2023 heranziehe. In einem neuen Standortkonzept für die Altkleidersammlung in Wiesbaden, das 2024 beschlossen wurde, seien nun insgesamt 350 Wertstoffcontainer-Standorte vorgesehen.

Aktuell, sagt Munser, gebe es im Stadtgebiet und an den Wertstoffhöfen sowie der Kleinannahmestelle der Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) rund 220 genehmigte Altkleider-Container im öffentlichen Raum. Zudem stünden 80 bis 90 Altkleider-Container auf privaten Flächen zur Verfügung. „Insofern gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass ein Bedarf nach mehr Altkleider-Containern in Wiesbaden besteht.“