Wiesbadener Wasserstoff-Busse kommen nach Mainz – inklusive Tankstelle

Eigentlich sollten die Wasserstoffbusse den ÖPNV in Wiesbaden nachhaltiger machen. Als jedoch auffiel, dass die Busse zu klein für die derzeitige Auslastung waren, wurde das Projekt gestoppt – und die Busse nach Mainz verkauft.

Wiesbadener Wasserstoff-Busse kommen nach Mainz – inklusive Tankstelle

Nach einer Kehrtwende in der Wiesbadener ÖPNV-Planung sollen jetzt nicht nur fünf Wasserstoffbusse, sondern auch eine Wasserstofftankstelle von Wiesbaden nach Mainz übergehen. Das teilt die ESWE Verkehr mit.

Dass die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) mithilfe eines neuen Finanzierungspakets fünf der insgesamt zehn Wiesbadener Wasserstoffbusse für 2 Millionen Euro übernehmen wird, wurde bereits vor einigen Wochen bekanntgegeben. Nun scheint auch gesichert, dass die auf dem Betriebsgelände von ESWE Verkehr stehende Wasserstofftankstelle nach Mainz übersiedeln soll. Derzeit liefen noch die Abstimmungen und Planungen zwischen beiden Unternehmen, so ESWE Verkehr. Als Aufstellort vorgesehen ist das Gelände des Wirtschaftsbetriebs Mainz in der Industriestraße.

Regionales Wasserstoffkonzept in Mainz

Da im Energiepark Mainz schon seit 2015 grüner Wasserstoff hergestellt wird, seien die richtigen Rahmenbedingungen für die Übernahme gegeben. „Der Einsatz von Wasserstoff im ÖPNV ist ein wichtiger Baustein der umfassenden Wasserstoffstrategie der Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke und der Stadt Mainz, von der regionalen Erzeugung bis zur regionalen Verwendung”, so MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof. „Vor dem Hintergrund können wir das ursprünglich gemeinsam konzipierte Förderprojekt weiterführen, in dem wir unsere Aktivitäten beim Einsatz der Brennstoffzellentechnologie mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Mainz ausbauen.”

Die Wasserstofftankstelle gehört dem Verkehrsverbund Mainz Wiesbaden (VMW), der von ESWE Verkehr und der MVG getragen wird, und wurde auch von beiden Verkehrsunternehmen finanziert. Die Tankstelle wie auch die Wasserstoffbusse wurden jedoch zusätzlich vom Bund und den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen gefördert. Mit diesen seien MVG und ESWE Verkehr nun im Gespräch, um Rückzahlungen von Fördermitteln zu vermeiden. Die übrigen fünf Wasserstoffbusse sollen an andere Verkehrsunternehmen verkauft werden.

Hintergrund

Im Dezember 2022 hat ESWE Verkehr bekanntgegeben, seine zehn erst 2021 in Betrieb genommenen Wasserstoffbusse wieder aus dem Verkehr zu ziehen und stattdessen 36 Diesel-Gelenkbusse anschaffen zu wollen. Der Grund: Die Wasserstoffbusse seien zu klein für die derzeitige Fahrgast-Auslastung. Mittel- und langfristig solle aber vermehrt auf batteriebetriebene Busse gesetzt werden. Das Ende des Wasserstoffbus-Projekts wurde am 23. März offiziell von der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

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