Staatstheater Wiesbaden wehrt sich gegen Zensurvorwurf

„Verläumderische“ Beiträge gelöscht

Staatstheater Wiesbaden wehrt sich gegen Zensurvorwurf

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden wehrt sich heftig gegen den Vorwurf der Zensur. Ausgangspunkt der Kritik sind vom Staatstheater gelöschte Internet-Kommentare, die sich unter anderem auf den Auftritt der russischen Opernsängerin Anna Netrebko bei den Maifestspielen beziehen.

Wie das Staatstheater am Aschermittwoch mitteilt, hätten seit der Bekanntgabe der Beteiligung von Anna Netrebko an den Maifestspielen einige Internetnutzer versucht, auf den Social-Media-Kanälen des Staatstheaters mit unsachlichen oder verleumderischen Beiträgen massiven Druck auf die Mitarbeiter und Künstler des Hauses auszuüben. „In vielen dieser Kommentare werden Beleidigungen und Diffamierungen in die Welt gesetzt oder nationalistische Narrative verbreitet.“

Einzelne Künstler, darunter auch mehrere russischstämmige, würden „durch die Praxis der direkten Erwähnung (Markierung) einer regelrechten Verfolgung ausgesetzt“, so das Staatstheater in seinem Statement. Dabei werde auch versucht, von diesen ein bestimmtes Verhalten zu erzwingen. Zum Schutz der eigenen Mitarbeiter und Künstler sehe man sich daher als Betreiber der Social-Media-Kanäle und der damit verbundenen Pflichten gezwungen, die hauseigene Netiquette konsequent umzusetzen und einzelne Kommentare zu löschen. Aus dem gleichen Grund habe man die Kommentarfunktion unter einzelnen Beiträgen gänzlich zu deaktiviert.

„Es handelt sich hierbei um keine Zensur, wie verschiedentlich – und ebenfalls in diffamierender Absicht – behauptet wird.“ Wie alle anderen Betreibern von Social-Media-Kanälen auch, sei das Hessische Staatstheater Wiesbaden verpflichtet, Kommentare mit möglicherweise rechtswidrigen Inhalten in diesen Kanälen zu kontrollieren“, so das Staatstheater. Nutzer, die wiederholt mit Verstößen gegen die Netiquette auffallen, müssten daher blockiert werden.

Die ausführliche Netiquette finden User hier.

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