Riesen-Diskussion um Wiesbaden-Tatort

Science-Fiction statt Krimi: Der neue Wiesbaden-„Tatort“ mit Kommissar Murot sorgt für große Diskussionen.

Riesen-Diskussion um Wiesbaden-Tatort

Für die einen gaga, für die anderen genial: Die Wiesbaden-Tatorte mit Kommissar Felix Murot (gespielt von Ulrich Tukur) spalten regelmäßig die Krimi-Fans. Der Tatort „Murot und das Paradies“, der am gestrigen Sonntagabend lief, erst recht. Der Kommissar fliegt darin durch das Weltall, entwaffnet einen SS-Mann, erschießt Adolf Hitler und versucht, mit Gott zu telefonieren. Science-Fiction statt Krimi – und die Reaktionen eher gemischt.

„Plem-Plem-Tatort“ findet die Bild-Zeitung, „ein Feuerwerk an spinnerten Ideen“ und „trotzdem Ödnis“ sieht die Zeit. Der Spiegel hingegen gibt dem Murot-Krimi 10 von 10 Punkten: „Ein ‘Tatort’, der den Fernsehrahmen sprengt und glücklich macht.“ Auf X (früher Twitter) reichen die Reaktionen ebenfalls von „verdammt gutes Arthouse-Kino“ bis zu „surrealem Mist“. Auch am Montagvormittag befindet sich der „Tatort“ von Regisseur Florian Gallenberger noch in den X-Trends.

Fest steht jedenfalls: Wer sich schöne Wiesbaden-Aufnahmen erhofft hat, wurde auch dieses Mal enttäuscht. Obwohl die Murot-Filme offiziell als Wiesbaden-„Tatorte“ laufen, sieht man von der Stadt nur selten etwas. „Die Geschichten um den LKA-Beamten Felix Murot sind so angelegt, dass er in unterschiedlichen hessischen Regionen ermittelt“, hatte der Hessische Rundfunk schon 2021 gegenüber Merkurist erklärt.

So war Murot etwa bereits am Edersee, in Fulda oder in Offenbach unterwegs. „Da Wiesbaden Sitz des Landeskriminalamtes ist, spielen die Büroszenen natürlich in der Landeshauptstadt. Das Büro kommt allerdings aus dramaturgischen Gründen nicht in jeder Folge vor.“