Bei einem Großeinsatz gegen Menschenhandel und illegale Prostitution haben Ermittler am Dienstag mehrere Wohnungen und Geschäftsräume in Hessen durchsucht und drei Verdächtige festgenommen. Die Durchsuchungen fanden in Wiesbaden, Hochheim, Biblis, Ginsheim-Gustavsburg, Bürstadt und Bischofsheim statt. Festgenommen wurden drei Tatverdächtige in Mainz-Kostheim, Ginsheim-Gustavsburg und Ludwigshafen am Rhein.
Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und die Bundespolizei mitteilten, stehen insgesamt vier Beschuldigte im Verdacht, zwischen Januar und Juni 2024 zwölf Chinesinnen ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis als Prostituierte beschäftigt und beherbergt zu haben.
Eine 51-jährige Chinesin soll den Bordellbetrieb geführt haben. Ihr werden Anmietung von Terminwohnungen, Festlegung von Preisen, Überwachung der Umsätze und Inseratschaltung vorgeworfen. Eine 44-jährige Chinesin soll sie vertreten und als Telefonistin fungiert haben.
Mehr als 200 Beamte im Einsatz
Ein 69-jähriger Deutscher soll die Frauen zu Haus- und Hotelbesuchen gefahren und mit einem 62-jährigen Ordnungsamts-Mitarbeiter in Kontakt gestanden haben. Dieser soll ihn vorab über Kontrollen informiert haben, um die illegalen Prostituierten rechtzeitig zu verstecken. Er ist ebenfalls Beschuldigter, wurde aber nicht festgenommen.
Insgesamt waren über 200 Beamte der Bundespolizei und Steuerfahndung im Einsatz. Sie stellten Mobiltelefone, Datenträger, Bargeld, Schmuck und Drogen sicher. Der Chefin wird zudem vorgeworfen, seit 2019 Sozialabgaben und Steuern in Höhe von über 500.000 Euro hinterzogen zu haben.
Die drei Festgenommenen sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.