Bald könnt ihr Mehrwegbehälter überall in Mainz und Wiesbaden zurückgeben

Nach der Arbeit fünf Kilometer Umweg in Kauf nehmen, um den Mehrwegbehälter der gestrigen Essensbestellung zurückzugeben? Da wählen viele dann doch lieber eine Einwegverpackung. Eine Initiative aus dem Rhein-Main-Gebiet will das jetzt ändern.

Bald könnt ihr Mehrwegbehälter überall in Mainz und Wiesbaden zurückgeben

Demnächst sollen Wiesbadener und Mainzer Mehrwegbehälter aus Gastronomiebetrieben überall zurückgeben können. Das zumindest ist die Vision der Initiative „Reusable To-Go“. Diese startet jetzt in Mainz und Wiesbaden das Projekt „Mehrweg Modell Stadt“, das anderen Städten als Vorbild dienen soll.

So funktioniert’s

Die Idee: In allen teilnehmenden Restaurants, Cafés und Lebensmittelbetrieben werden zwar unterschiedliche Mehrwegbehälter für Essen und Getränke ausgegeben. Im Anschluss können Kunden die Behälter aber trotzdem in jedem der teilnehmenden Betriebe zurückgeben. Für die Cafés, Restaurants oder Lebensmittelgeschäfte soll das keine zusätzlichen Kosten verursachen – auch, wenn sie fremde Mehrwegbehälter annehmen. Möglich macht das eine digitale Plattform, in der die teilnehmenden Unternehmen und Mehrwegbehälter erfasst sind.

Damit soll sowohl den Kunden als auch den Unternehmen das Verwenden von Mehrwegverpackungen leichter gemacht werden. „Mehrweg ist Umweltschutz“, so die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne). Im Juli und August starten in Wiesbaden und Mainz die ersten Informationsveranstaltungen und Aktionstage. Am 17. August veranstaltet die Initiative „Reusable To-Go“ einen Runden Tisch, um Gastronomiebetriebe aus Mainz und Wiesbaden zur Teilnahme am Projekt „Mehrweg Modell Stadt“ anzuregen.

Unterstützung für kleine Unternehmen

Hintergrund des Projekts ist ein Gesetz, nach dem deutsche Restaurants, Cafés und Lebensmittelgeschäfte seit dem ersten Januar 2023 anbieten müssen, Speisen und Getränke auch in Mehrwegbehältern mitnehmen zu können, statt nur in Einwegbehältern. Diese Regelung soll unnötigen Plastikmüll vermeiden und somit die Umwelt schützen. Doch besonders für kleine und mittelständische Unternehmen war das mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden. Bereits im November 2022 gründete sich deshalb aus verschiedenen Unternehmen und Verbänden die Initiative „Reusable To-Go“ im Rhein-Main-Gebiet.

Mit der Mainz-Wiesbadener „Mehrweg Modell Stadt“ will die Initiative ihre Planungen nun in die Tat umsetzen. Unterstützt wird sie dabei von den Städten Wiesbaden und Mainz, dem Umweltministerium Hessen und dem Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz. Sollte sich das Modell als erfolgreich erweisen, könnte es danach auch in anderen Städten und Regionen zum Einsatz kommen.

Zur Initiative „Reusable To-Go“ gehören unter anderem Pro Mehrweg, der DEHOGA Bundesverband, der Getränkefachgroßhandel sowie der Arbeitskreis Mehrweg.

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