Auf dem Gelände der Wiesbadener Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) werden seit Anfang August Menschen behandelt, die nicht krankenversichert sind. Wie die Landeshauptstadt Wiesbaden und der Malteser Hilfsdienst gemeinsam bekanntgeben, werden die Patienten in der „MMM“-Praxis (Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung) versorgt.
Aktuell zehn Ärzte für Patienten da
Die Erst- und Akutversorgungen bei Erkrankungen oder Verletzungen finden jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr statt. Die HSK stellt Räume auf dem Gelände der Klinik sowie Dienstleistungen wie Labordiagnostik kostenlos zur Verfügung. Aktuell engagieren sich zehn Ärzte sowie sieben medizinische Fachkräfte in der MMM-Praxis, sie wechseln sich wöchentlich ab. In der Startphase konnte bereits mehr als zehn Patienten behandelt werden.
Wie der ehrenamtliche Stadtbeauftragte des Malteser Hilfsdienstes in Wiesbaden, Peter Weiler, sagt, würden in der MMM-Praxis beispielsweise Bürger aus EU-Mitgliedsländern, Besucher aus anderen Ländern, aber auch Menschen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung, oder Selbstständige und Freiberufler, die ihre private Krankenversicherung nicht mehr zahlen können, versorgt.
Die Wiesbadener MMM-Praxis ergänzt das bisherige Angebot der Humanitären Sprechstunde, die seit über zehn Jahren in Wiesbaden überwiegend ehrenamtlich aktiv ist. Das Amt für Zuwanderung und Integration koordiniert deren administrative Belange und hat mit einem einmaligen Finanzierungszuschuss zur Erstausstattung der Wiesbadener MMM-Praxis beigetragen. „Wir freuen uns über das zusätzliche Angebot in Wiesbaden für Menschen ohne Krankenversicherung durch die Malteser, weil so mehr Menschen erreicht werden können“, sagt die Wiesbadener Dezernentin für Integration, Recht, Gesundheit und Tierschutz, Milena Löbcke (Linke).
Hintergrund
Die Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung (MMM) gibt es bereits an 18 Malteser Standorten in Deutschland. 2023 wurden dort 15.000 Patienten behandelt. Das Angebot wird durch Spenden finanziert, ist von ehrenamtlichen Fachkräften getragen und für die Patienten kostenlos.
